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Der gesellschaftliche und politische Wandel macht Neuerungen in der Kfz-Technologie notwendig. Am IW (Institut der deutschen Wirtschaft) wurde jetzt der technologische Fortschritt der heimischen KFZ-Industrie analysiert.

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Analyse des IW belegt Wandel in deutscher KFZ-Industrie

Kommt der Wandel in der KFZ-Industrie? Deutsche Hersteller forschen seit Jahren intensiv an der Elektrifizierung. Das IW stellt dazu eine Patentanalyse vor.

Nie waren Elektroautos so auf dem Vormarsch wie derzeit, das war auf der Automesse IAA gut sichtbar, und trotzdem wird der deutschen KFZ-Industrie vorgeworfen, den Wandel nicht mitzutragen. Zu unrecht, denn tatsächlich wird hier schon seit Jahren an elektrischen Antrieben geforscht, wie eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Allerdings tun sich gerade kleine Unternehmen schwer mit der Umstellung.  

In großen Teilen der deutschen Öffentlichkeit gilt es als ausgemacht, dass die deutsche Schlüsselindustrie den Trend zum elektrifizierten Antriebsstrang verschlafen hat und den Konkurrenten abgeschlagen hinterherhinkt. Diesen Vorwurf hat das IW nun mit Hilfe seiner Patentdatenbank untersucht: Unter Verwendung eines neu entwickelten Datenfilters wurden die Patentanmeldungen der Branche zum elektrifizierten Antriebsstrang identifiziert und für den Zeitraum ab 2010 ausgewertet.

Drei Trends in der deutschen KFZ-Industrie

Die Ergebnisse lassen über die gesamte Branche gesehen kein Versäumnis erkennen, allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den Unternehmenstypen. Es zeigen sich drei Trends:

  1. Großunternehmen steigern ihre Patentanmeldungen deutlich Die Kfz-Industrie ist die patentstärkste Branche in Deutschland. Allein im untersuchten Zeitraum hat sie die Zahl ihrer Patentanmeldungen um 35 % gesteigert. Am stärksten war der Zuwachs bei BMW, Daimler und der Volkswagengruppe: Sie meldeten im Jahr 2018 gut 60 % mehr Patente an als noch 2010. Die kleineren Zulieferer verzeichneten hingegen nur einen Zuwachs um knapp 15 %t. 
  2. Elektro schließt zum konventionellen Antrieb auf Zwischen den Jahren 2010 und 2018 hat sich die Zahl der erfassten Patentanmeldungen zum elektrifizierten Antriebsstrang mehr als verdoppelt, wobei sich der Zuwachs seit 2015 sichtbar beschleunigt. Zum konventionellen Antriebsstrang werden hingegen seit 2016 immer weniger Anmeldungen verzeichnet. Zahlenmäßig holt der elektrifizierte Antriebsstrang schnell auf und es zeichnet sich ab, dass er den konventionellen Antriebsstrang inzwischen als Forschungsgebiet der Industrie überholt haben könnte.
  3. Insgesamt forschen nur wenige Firmen zum elektrifizierten Antriebsstrang Während sich die Zahlen der Patentanmeldungen vom elektrifizierten und konventionellen Antriebsstrang annähern, fällt auf, dass die Zahl der anmeldenden Unternehmen beim elektrifizierten Antriebsstrang signifikant kleiner ist als beim konventionellen Gegenstück. BMW, Daimler und Volkswaren und die fünf größten Zulieferer waren für 88 % der Patentanmeldungen zum elektrifizierten Antriebsstrang verantwortlich, womit ihr Anteil gut zehn Prozentpunkte über dem Vergleichswert beim konventionellen Antriebsstrang liegt.
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Foto: Institut der deutschen Wirtschaft
Der Anteil des konventionellen Antriebsstrangs an der gesamten Patentleistung der Kfz-Industrie sank schnell, während der elektrifizierte Antriebsstrang seinen Anteil deutlich ausweiten konnte.

Der Wandel ist da – aber ungleich verteilt

Die Ergebnisse legen nahe, dass viele kleinere Firmen mit Forschungsaktivität im Antriebsstrang noch nicht den Wandel in Angriff genommen haben. Die Branchenschwergewichte haben hingegen längst kräftig umgesteuert.

Die hier zitierte IW-Originalpublikation (zum Download) lautet: Kohlisch, Enno / Koppel, Oliver / Küper, Malte / Puls, Thomas, 2021, Innovationswandel in der deutschen Kfz-Industrie. Eine Analyse mit der IW-Patentdatenbank, in: IW-Trends, 48. Jg., Nr. 3, S. 68-88

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