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Foto: ETA

Elektrotechnik/Industrieelektronik

Clever Absichern mit dreipoligem Schutzschalter

Um Platz zu sparen, lassen sich mit einem 3-poligen Schutzschalter auch drei einphasige Verbraucher absichern. Was aber, wenn diese voneinander abweichende Leistungsdaten haben?

Wenn in einer Maschine nur ein Antriebsmotor verbaut ist, gestaltet sich die Auswahl des Überstromschutzes unkompliziert. Zuerst geht es um die Art. In der Praxis fällt hier die Auswahl normalerweise zwischen Temperaturbegrenzern, Schutzschaltern und Schmelzsicherungen. Bei der Entscheidung für einen Schutzschalter sind im Anschluss noch die optimale Auslösekennlinie, der passende Nennstrom und die Betätigungsart abzuklären.

Schwieriger wird es, wenn Maschinen mehrere Antriebsmotoren haben oder in Anlagen mehr als ein Verbraucher abzusichern ist. Dann kommen Fragen auf wie: Reicht eine Gruppe- beziehungsweise Sammelabsicherung oder sind Einzelabsicherungen notwendig? Ist im Fehlerfall nur der fehlerhafte Verbraucher abzuschalten oder gleich ganze Verbrauchergruppen? Die Antwort auf diese Fragen hängt immer von der Applikation ab. Pauschale Lösungen gibt es hier nicht. Was in der einen Maschine/Anlage sinnvoll ist, kann in einer anderen unpassend sein.

Individuelle Einzelabsicherung für optimalen Überstromschutz

In vielen Maschinen, Geräten und Anlagen mit mehreren Verbrauchern ist es sinnvoll, jede Last einzeln abzusichern. So ist – im Gegensatz zur Sammelabsicherung – jeder elektrische Verbraucher gegen Überhitzungsschäden bei Überströmen geschützt. Dies schließt außerdem Fehl- und Frühauslösungen zu weiten Teilen aus. Falls eine einpolige Absicherung ausreicht, können einpolige Gerätschutzschalter diese Aufgabe übernehmen. Zum Beispiel: Wenn in einer Maschine drei Motoren abzusichern sind, benötigt der Konstrukteur hierfür drei einpolige Schutzschalter.

Alternativ lässt sich in diesem Beispiel auch ein dreipoliger Schutzschalter nutzen. Dadurch reduzieren sich Platzbedarf und Montagaufwand deutlich. Außerdem ist dieser Schalter meist kostengünstiger als drei einzelne Schutzschalter. Hinzu kommt, dass bei einem Lastfehler stets die Trennung aller drei Lasten von der Versorgungsspannung erfolgt – so auch die der nicht fehlerhaften. Das bringt die Maschine komplett zum Stillstand.

Voraussetzung für den Einsatz eines dreipoligen Schutzschalters ist jedoch auch hier die Abstimmung der Nennströme des Schutzschalters auf die Leistungsdaten der Lasten. Handelt es sich bei den drei zu schützenden Lasten zum Beispiel um drei gleiche Elektromotoren, so lässt sich jeder dreipolige Standard-Schutzschalter einsetzen. Was aber, wenn es sich um Motoren handelt, die unterschiedliche Schutzschalter-Nennströmen benötigen? Dreipolige Standard-Schutzschalter sind in diesem Fall keine Option. Denn die drei Polkammern haben immer gleiche Nennströme.

Freie Auswahl in Bezug auf Nennströme

Als Lösung bieten sich hier thermische Kombi-Schutzschalter, wie der dreipolige Wippenschutzschalter Typ 3130 oder der vielpolige Drucktasten-Schutzschalter Typ 3140, an. Denn ihre Polkammern lassen sich mit unterschiedlichen Bimetall-Auslösern bestücken. Die Kunden können die gewünschten Nennströme aus dem gesamten Nennstrombereich des Schutzschalters auswählen. Dadurch lässt sich beispielsweise der dreipolige Wippenschutzschalter Typ 3130 mit einem 5 A Bimetall in der ersten Polkammer, mit einem 10 A Bimetall in der zweiten Polkammer und mit einem 16 A Bimetall in der dritten Polkammer bestücken. So ist es möglich, die Schutzschalter-Nennströme optimal auf die zu schützenden Verbraucher anzupassen. Die Schutzschalter Typ 3130 und Typ 3140 tragen auch in der Ausführung mit unterschiedlichen Bimetall-Auslösern internationale Prüfzeichen wie das UL, das VDE, das CCC und das CSA Prüfzeichen. Sie sind daher für eine weltweite Nutzung geeignet.

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