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Foto: Erik Schäfer

Unternehmen

Die Konjunktur vorantreiben und innovativ bleiben

Gleichzeitig die eigene Konjunktur stets im Blick und dabei auch noch innovativ sein? Unser Chefredakteur Erik Schäfer fragte bei Schmalz nach, wie das geht.

Wie kann man als Unternehmen gleichzeitig seine eigene Konjunktur stets vorantreiben und parallel auch bei seinen Produkten stets innovativ bleiben? „Bisher machen wir uns unsere eigene Konjunktur“, erklärte Dr. Kurt Schmalz Geschäftsführender Gesellschafter von Schmalz der KOSNTRUKTION & ENTWICKLUNG auf der Motek in Stuttgart. Die Vakuumexperten schauen dazu weit über den Tellerrand hinaus.

Offen sein für Neues, um die Konjunktur zu verbessern

Um es gleich vorwegzunehmen, Schmalz ist natürlich auch den Zwängen des Marktes unterworfen wie andere Unternehmen auch. Was rund 1.500 Mitarbeitende an 19 Standorten weltweit leisten, geht auch nicht unbedingt über das hinaus, was viele Mitarbeiter in anderen Industrieunternehmen zu leisten vermögen. Dennoch ist bei Schmalz vieles anders: „Wir haben Raum für 160 New Work-Arbeitsplätze in unserer Wertstromfabrik geschaffen und die ersten Mitarbeiter sind dort im Sommer 2019 schon eingezogen.“

Foto: Erik Schäfer
Konjunktur einfach selber machen: Dr. Kurt Schmalz, Geschäftsführender Gesellschafter von Schmalz, sprach auf der Motek 2019 neben den innovativen Produktneuheiten auch interessante Markt- und Technikentwicklungen an.

Hintergrund dieser Fabrik ist, dass das Unternehmen dort seine Produktionsprozesse auf den Prüfstand stellt, um sie zu optimieren. Beispielsweise erreichte Schmalz durch eine solche Optimierungsmaßnahme wesentliche kürzere Durchlaufzeiten bei einer Greifer-Fertigungslinie – weitere Projekte sind in der Pipeline. „Wir haben auch ein internes Start-up gegründet, um unsere Redox-Flow-Batterie-Stacks weiter zu entwickeln und haben dort bereits einen Batterie-Demonstrator im Container aufgebaut, mit dem wir zeigen können, wie weit diese Technik bereits ist“, nennt Dr. Kurt Schmalz einige Themen, mit denen sich das Unternehmen auch befasst – neben den schon bekannten Geschäftsfeldern Vakuum-Automation und Handhabungstechnik. Doch auch dort sind die Potenziale für weiteres Wachstum gegeben, wie Dr. Schmalz berichtet: „Bis zum Jahr 2023 wird der Markt für Greifer im Bereich Cobots bei rund 1,6 Milliarden Euro liegen.“

Anwendungsfelder für die Vakuum- und Leichtbaugreifer sind laut Dr. Schmalz die Montage, Pick & Place-Anwendungen, Verpackung- und Palletierung, die Maschinenbe- und -entladung sowie die Qualitätsprüfung. Während Dr. Schmalz den Automobilmarkt als „verhalten“ bezeichnete, attestierte er den Branchen Elektronik, Möbel, Logistik und Verpackung gute Noten. Und noch etwas erwähnte er nicht ohne Stolz: „Wir sind unter den Top 3 nominiert für den deutschen Nachhaltigkeitspreis.“

Das Ergebnis steht inzwischen fest: Schmalz ist eines von drei deutschen Unternehmen, die sich „Deutschlands nachhaltigste mittelgroße Unternehmen 2020“ nennen dürfen.

Energiespeicherung im Baukastensystem

Was Dr. Kurt Schmalz kurz anriss – das Thema Redox-Flow-Batterie-Stacks – hat sich gut entwickelt und trägt erste Früchte: „Stacks von Schmalz für Redox-Flow-Systeme sind das Herzstück eines Batteriesystems und bestimmen Qualität und Leistung der Batterie. Schmalz fertigt die Stacks industriell am Standort Deutschland. Das Baukastendesign erlaubt Batteriesysteme in verschiedenen Größenordnungen“, ist auf der Homepage zu lesen.

Das Energiespeicherprojekt des Unternehmens, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI), hat inzwischen Form angenommen – in einem Energiespeicher-Container.

„Wir haben ein internes Start-up gegründet, das Speicherlösungen entwickelt mit denen regenerativ erzeugte Energie zwischengespeichert werden kann. Auf unserem Firmengelände in Glatten testen wir die am Standort hergestellten Redox-Flow-Batteriestacks und -Teilsysteme in unserem Batterie-Demonstrator-Container.“ Der Batterie-Container könnte mit seiner Energie laut Schmalz 20 Haushalte für einen Tag mit Energie versorgen.

Immer Innovativ bleiben

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Neuheitensortiment (von links vorne ): Konfigurierbarer SLG-Vakuumgreifer, IO-Link Master zum Parametrieren der Geräte der I-Serie, der ECBPM-Vakuumerzeuger für Cobots sowie die gelben Vakuum-Sauggreifer für die Elektronikindustrie.

Natürlich zeigte das Unternehmen auf der Motek wieder eine Fülle an Neuheiten aus seinen bekannten Geschäftsfeldern. So beispielsweise einen Leichtbau-Vakuumerzeuger, den Leichtbaugreifer SLG – der aus 3D-gedruckten Komponenten besteht – das FXCB-Flächengreifsystem für Traglasten bis 35 kg oder die sogenannten Plug & Work-Sets, anschlussfertige Greifersets mit allen Komponenten.

Neu aus dem Bereich Schmalz Robotik ist eine zentrale Steuereinheit, die Schmalz in Zusammenarbeit mit der 2017 übernommenen GPS (Gesellschaft für Produktionssysteme) entwickelt hat: „Wir erweitern die Kommunikationsmöglichkeiten“, verspricht Dr. Schmalz. Gemeint ist die zentrale Steuereinheit SCTSI, die es als Ethernet- oder IO-Link-Version gibt und die als zentrale Steuereinheit für Vakuumgreifer fungiert. Dazu ist eines der Module der kompakten Steuereinheit als IO-Link-Master ausgelegt. Daran können Sensoren und Aktuatoren angeschlossen werden (auch von Fremdanbietern), um zentral direkt mit der SPS (speicherprogrammierbare Steuerung) kommunizieren zu können.

An diesem Beispiel zeigt sich, dass Vakuumtechnik und Digitalisierung eine immer innigere Beziehung eingehen. Zum Nutzen der Anwender, denn dies verringert den Installationsaufwand weiter.

Die gezeigten „Digitalisierungsbeispiele“ verdeutlichen, was Dr. Kurt Schmalz mit dem Satz gemeint hat, den er zu Beginn der Presseveranstaltung auf der Motek sagte: „Wir machen unsere eigene Konjunktur.“

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