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Foto: Erik Schäfer

Unternehmen

Die Lineartechnikprofis feiern 25-jähriges Jubiläum

Die Lineartechnikprofis HSB Automation feiern ihr 25-jähriges Jubiläum. Vor Ort erhielt K&E exklusive Einblicke, nicht nur in die moderne Fertigung.

Wände und Boden strahlen in Weiß und hellem Grau. „Wir haben für unser Jubiläum nur die Sockel nachstreichen lassen, ansonsten sieht das hier immer so aus“, so Alexander Herz bei seiner exklusiven Betriebsführung für K&E. Der Fertigungsleiter von HSB Automation ist bereits seit 23 Jahren dabei, das heißt: „Ich kam zwei Jahre nach der Gründung von HSB Automation dazu und da waren wir vielleicht 5 Leute.“ Alexander Herz ist so etwas wie das ‚Urgestein‘ der aufgeräumten und beständig modernisierten und erweiterten Fertigung. Heute arbeiten in diesem Bereich rund 26 Leute. In einer Nebenhalle, die parallel zur Fertigungshalle verläuft, ist die Montage untergebracht. An der Wand zwischen Fertigungs- und Montagehalle steht ein Hochregalsystem von Remmert mit zwei Aus-/Eingabeplätzen in Richtung Montagehalle sowie vier Aus-/Eingabeplätzen auf der Seite der Fertigung. Ein zweites Regalsystem – von Fastems – mit zwei Rüstplätzen befindet sich direkt in der modernen Fräserei. „Wir fahren zwei bemannte Schichten und ein dritte, mannlose Schicht in der Nacht. Die Spätschicht bestückt dazu die Maschinen und die laufen dann alleine“, erzählt Alexander Herz. Hier stehen neben einigen Haas-Fünfachs-Fräsmaschinen, einer Spinner- und einer DMG-Fräsmaschine auch 3 Heller-Fräszentren. „Die vierte Heller-Maschine ist schon bestellt und kommt demnächst“, freut sich Alexander Herz. Alle Fräsmaschinen hier sind mit automatischen Werkzeugmagazinen ausgestattet, die mit 160 beziehungsweise 240 Werkzeugen bestückt werden können. „In einer Fräsmaschine sind bis zu 960 verschiedene Werkstücke einprogrammiert“, so Alexander Herz. Hier wird vor allem Aluminium verarbeitet, beispielsweise kundenspezifische Adapterplatten für die Schlitten auf den HSB-Linearachsen der Alpha-, Beta-, Delta- oder Gamma-Serie. Übrigens, bei den Fräszentren schwört Alexander Herz auf die Heller-Maschinen – und das nicht nur wegen ihrer Präzision: „Heller bietet einfach den besten Kundenservice und das ist für uns ein sehr wichtiger Punkt.“

Langfräsen bis 8 m

Während in der Fräsabteilung mit den Heller-, Haas- und einer DMG-Maschine die Bauteile für die Rollenwagen oder -schlitten und diverser Innenteile für die Linearachsen gefräst werden, werden im Langfräszentrum mit inzwischen drei Maschinen die Linearachsen selbst gefräst, zum Beispiel für die Einlegenuten der Stahlführungen und die Bohrungen etc. „Wir haben eine 4-Meter-, eine 6-Meter- und, neu, eine 8-Meter-Langfräsmaschine hier stehen. Neben einer Matec-Langfräsmaschine sind das zwei Urban-Maschinen aus Österreich. Die meisten Profile werden heute auf der 8-Meter-Maschine gefräst. Ich bin froh, dass wir diese Maschine nun bekommen haben und auch die langen Profile in einer Aufspannung fräsen können“, erläutert Alexander Herz.

Die Lineartechnikprofis setzten auf Spindelantriebe für Genauigkeit

Dass in den meisten Linearachsen heute Riemenantriebe für die Führungswagen eingesetzt werden ändert nichts an der Tatsache, dass bei den hochgenauen Anwendungen Spindelantriebe eingesetzt werden. HSB Automation kauft die Spindeln selbst dazu, hat aber die Kugelumlaufmuttern nebst den Metallenddeckeln mit der Kugelrückführung selbst entwickelt. „Wir setzen derzeit Spindeldurchmesser von 12 bis 32 Millimetern Durchmesser ein. Als einer der wenigen Hersteller sind unsere Umlenkeinheiten aus Stahl“, so Alexander Herz. Auf der Slantbed-Microturn-Hartdrehmaschine werden die gehärteten Kugelumlaufmuttern nebst der Umlenkdeckel hartgedreht, um dann mit den Kugeln und Schmierstoff befüllt auf die passende Spindel gesetzt zu werden.

Sogar eine eigenentwickelte Maschine ist im Einsatz

In der Fertigung gibt es neben der Fräserei, der Langfräserei und der Dreherei diverse Arbeitsplätze etwa zum Kleben der dreiteiligen Profile der Delta-Serie, oder zum Vorbehandeln (Weichglühen) der Spindeln, um die Aufnahmezapfen an die Spindelenden drehen zu können, eine Spindelrichtmaschine zum Richten der Gewindespindeln sowie eine Poliermaschine mit Stahlbürsten zum Polieren der geglühten Spindelenden. Auch für die Endenbearbeitung (Entgraten/ Anfasen) der abgesägten, gehärteten Profilführungsstangen steht hier eine spezielle Maschine bereit. „Die Maschine zum Entgraten ist eine Eigenentwicklung“, berichtet Alexander Herz stolz.

Ein Mitarbeiter führt die Maschine in Aktion vor. Für jedes Profil gibt es eigene Spezialhalterungen. Auf einem Bildschirm wird das jeweils eingesetzte Profil schematisch dargestellt und die notwendigen Arbeitsschritte. Zweimal fährt ein Profilfräser die Konturen ab, bis die endgültige Kontur – eine abgerundete Fase – fertig ist.

25-jähriges Jubiläum unterstreicht die Entwicklung

Alles in allem wird in der Fertigung von HSB Automation schnell klar, warum das Unternehmen sich in den 25 Jahren seines Bestehens so gut entwickelt hat. Qualität und Kundennähe zahlen sich eben aus – für beide Seiten. Die ausgelastete Fertigung, die beständige Erweiterung der Fertigungskapazitäten in den letzten Jahren, all dies spricht eine deutliche Sprache: Die Produkte der Lineartechnikprofis aus Reutlingen sind gefragt.

Erik Schäfer

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