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E-Autos

Energiewende und E-Mobilität nicht vergessen!

Während der Corona-Krise geriet die Energiewende fast in Vergessenheit. Nicht aber bei Lapp, hier sagt man stattdessen: "Die E-Mobilität muss kommen."

In den vergangenen Monaten, verursacht durch die Geschehnisse der Corona-Pandemie, waren die Themen Energiewende und E-Mobilität nahezu völlig aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Nachdem die Krise jetzt langsam überwunden scheint, wird die Forderung immer lauter, dass der Klimaschutz wieder unsere erste Priorität haben sollte.
„Wir wissen, dass wir die Klima-Krise nicht durch einen Lockdown bewältigen können. Deshalb heißt es jetzt: Flatten-the-other-Curve. Wir müssen verstärkt in Nachhaltigkeit investieren. Dazu zählt auch der konsequente Ausbau der Elektromobilität – dies ist ein wichtiger Baustein, um die Energiewende zu erreichen“, erläutert Georg Stawowy, Vorstand für Innovation und Technik der Lapp Holding AG.

Überblick: Zahlen zur Energiewende und E-Mobilität

  • Ziel der Energiewende ist es, die Energieversorgung so schnell wie möglich auf erneuerbare Energien umzustellen. Laut einer Analyse der Bundesrepublik Deutschland liegt der Anteil der erneuerbaren Energien im Strommix aktuell bei gut 43 Prozent (Stand: Ende 2019).
  • Ein wichtiger Baustein für die Energiewende ist der Ausbau der Elektromobilität. Zur Unterstützung des Klimawandels hat die Bundesregierung deshalb vor wenigen Wochen im Rahmen des Corona-Konjunkturpakets die bisher bestehende Kaufprämie bei Elektroautos auf 6.000 Euro nahezu verdoppelt. Die gestiegene Förderung soll die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zusätzlich pushen.
  • Allerdings ist die Skepsis vieler Autofahrer gegenüber der Elektromobilität noch sehr groß. Das belegen auch die Verkaufszahlen. So liegt der prozentuale Anteil an Elektroautos erst bei 3,4 Prozent (Stand März 2020).
  • Die Nachfrage wächst auf niedrigem Niveau. Im Januar 2020 lag der Bestand an Stromern in Deutschland bei rund 136.600 Fahrzeugen, 53.000 Einheiten mehr als im Jahr zuvor.
  • Außerdem gab es laut Bundesverband für Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) rund 27.730 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte (Stand: März 2020). Das ist ein Zuwachs von über 50 Prozent innerhalb eines Jahres. Der Anteil der Schnellladestationen liegt bei rund 14 Prozent.

Elektroautos brauchen ein besseres Image

Vom Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, ist Deutschland weit entfernt. „In den Köpfen der Verbraucher haben sich einfach zu viele Gegenargumente festgesetzt. Elektroautos müssen deshalb vielmehr zu einem emotionalen Must-Have werden“, propagiert Georg Stawowy. Statt einem dicken SUV als Status-Symbol zu haben, müsse es einfach schick und trendy werden, smarte und intelligente Mobilitätslösungen im Alltag zu nutzen. Dazu gehören der ÖPNV, Carsharing, Car2Go aber auch insbesondere die Nutzung von Elektroautos. Georg Stawowy: „Elektroautos sollten zum persönlichen Testimonial werden: Ja, wir unterstützen die Energiewende.“ Um dieses gesellschaftliche Umdenken zu erreichen, müssten laut Georg Stawowy aber auch die Politik und insbesondere die Automobilindustrie ihre Marketingstrategien komplett verändern. Letztlich helfe das auch den Automobilherstellern langfristig zukunftsfähig zu sein.

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Georg Stawowy, Vorstand für Innovation und Technik der Lapp Holding AG

Viele Gegenargumente lösen sich schon heute in Luft auf

  • Die Reichweite der E-Autos wird sich laut Statist.com von 2017 bis 2022 auf 491 km nahezu verdoppeln. Der BMWi3 fährt schon heute bis zu 359 Kilometer elektrisch. Der Audi e-Tron wird mit einer Reichweite von 446 km angegeben. Und der neue VW ID.3 soll bis zu 420 km Reichweite schaffen.
  • Die Lademöglichkeiten: An den Ladepunkten und an der Ladedauer wird es ebenfalls nicht scheitern. Die Zahl der Ladesäulen wächst. An den Schnellladesäulen im Sortimo Innovationspark Zusmarshausen können E-Autos in 45 min geladen werden. Kommen demnächst Elektrofahrzeuge auf den Markt, die mit einer Leistung von bis zur 420 kW geladen werden können, ist die Ladung bereits in nur 10 min voll. Das Ziel: Laut BDEW werden für eine Million E-Autos 70.000 Normalladepunkte und 7.000 Schnellladepunkte benötigt.
  • Der Preis: E-Autos werden immer billiger. Aktuell sind E-Fahrzeuge noch teurer, weil Entwicklungskosten noch nicht amortisiert sind und weil es bei der Batterie noch Entwicklungsbedarf gibt. Aber auch heute schon hat der Verbraucher finanzielle Vorteile: Zieht man staatliche Zuschüsse und Rabatte ab, liegt der E-Golf bei rund 20.000 Euro gegenüber 21.890 Euro für einen Verbrenner-Golf.

Der Druck und die Innovationsgeschwindigkeit ziehen an

Für Georg Stawowy steht fest: „Das Auto treibt nicht die Energiewende. Die Energiewende wird das E-Auto zu einem sinnfälligen Element machen.“ Parallel geraten immer mehr traditionelle Hersteller unter Druck. Die Innovationsgeschwindigkeit wird höher. Ein Verbrenner besteht aktuell auf rund 2.500 Bauteilen, ein E-Fahrzeug nur aus 250 Bauteilen. Tesla beispielsweise baut eigene Steuergeräte: ein zentrales Steuergerät statt viele dezentrale im Verbrenner-Auto.
Allein diese Beispiele zeigen, dass traditionelle Hersteller letztlich den Wandel zum E-Auto mit smarten und intelligenten E-Fahrzeugen begleiten müssen, wenn sie überleben wollen. Nicht zu vergessen die Newcomer wie Google oder Apple, die sich mit autonomem Fahren ebenfalls Marktanteile schnappen wollen.

Klimaschutz hat bei Lapp Tradition

Lapp hat sich schon sehr früh mit dem Thema Energiewende beschäftigt und bekennt sich für nachhaltiges, umweltschonendes Wirtschaften und einen verantwortungsvollen Umgang mit allen natürlichen Ressourcen. Seit Jahren verfügt Lapp über ein umfangreiches Portfolio für Verbindungslösungen für die Erneuerbaren Energien. Beispielsweise die Photovoltaik und die Windenergie. Gleichzeitig ist Lapp Pionier bei Gleichstromlösungen. Bei Gleichstrom fallen die Verluste weg, die heute bei der Umwandlung zwischen Wechselstrom (AC) und DC und umgekehrt entstehen. Ein konsequent auf Gleichstrom ausgelegtes Energienetz käme auf einen Gesamtwirkungsgrad von 90 Prozent – gegenüber heute 56 Prozent. Mehrere große Braunkohlekraftwerke könnte man dann abschalten.

"Die Elektromobilität muss kommen"

2019 wurde außerdem die Lapp Mobility GmbH gegründet. Der Bereich wurde bisher von der Lapp System GmbH betreut. Grund für die Ausgliederung ist die Fokussierung auf das stark wachsende Geschäft mit Ladelösungen für die E-Mobilität. Die Zeichen deuten also ganz klar Richtung Energiewende.
„Die Elektromobilität muss kommen. Sie ist die logische Konsequenz der Energiewende. Wenn wir weitestgehend von den fossilen Brennstoffen wegkommen, sollten wir die Primärenergie Strom auch zum Fahren nutzen. Und in der Zukunft könnten die Batterien auch unsere dezentralen Massenspeicher sein,“ appelliert Georg Stawowy. Aber auch bei der Nutzung von Wasserstoff als klimafreundlichen Energieträger sieht sich Lapp gut aufgestellt. Georg Stawowy: „Wir sehen uns generell als Kompetenzpartner für die Energiewende!“

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