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Foto: Würth

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Fachforum C-Teile-Management

Anlässlich des ersten Fachforums C-Teile-Management im Industriepark Würth in Bad Mergentheim trafen sich über 500 geladene internationale Gäste, um sich über die Herausforderungen der Industrie 4.0, die Digitalisierung und Autonomisierung im Industriesektor und Logistikumfeld auszutauschen.

Die Vierte Industrielle Revolution markiere eine Veränderung im Industriebereich: Alles entwickelt sich von einem vorgedachten und durchgetakteten Prozess hin zu einer „organismusartigen, sich selbst organisierenden Logistik“, wie Prof. Dr. Michael ten Hompel vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in seinem Vortrag ‚Zukunftsstandort Deutschland – Herausforderungen und Lösungsansätze in der Digitalisierung‘ skizzierte. Denn über cyberphysische Systeme wie autonome Fahrzeuge oder auch intelligente Anwendungen für die Beschaffung von C-Teilen wird sich in Zukunft die komplette Supply-Chain steuern lassen – so seine Einschätzung.

Gleichzeitig verdeutlichte der Geschäftsführer des Fraunhofer-Instituts IML, dass das Bewusstsein für die digitale Transformation in der deutschen Industrie angekommen ist. Eine aktuelle Umfrage unter Logistikunternehmen ergab, dass 92 % von ihnen nicht darauf warten wollen, bis erprobte Lösungen für die Digitalisierung vorliegen. Laut ten Hompel ein bemerkenswerter Schritt.

Vernetzung gemeinsam vorantreiben

Für die Würth Industrie Service spielen digitale Lösungen, mit denen sich C-Teile bedarfsorientiert und vollautomatisiert bestellen und beschaffen lassen, seit vielen Jahren eine wichtige Rolle. Mit Technologien wie dem RFID-Kanban-System oder Neuentwicklungen wie dem I Placer, einem handlichen, frei platzierbaren Modul als Ergänzung zum RFID-Kanban, treibt der Partner für C-Teile-Management die Digitalisierung der Prozesse bei seinen Kunden voran. In enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik erarbeiten die Experten bei Würth Industrie Service schon Lösungen für die Materialbeschaffung von morgen.

Beispiel hierfür ist das I Display, ein digitales Regaletikett, das in Kombination mit der App CPS Mobile erstmals eine Kommunikation von der realen in die digitale Welt erlaubt. Das I Display erkennt beim Anstecken an eine Regalschiene seine Position und übermittelt diese an das Warenwirtschaftssystem von Würth Industrie Service. Jede nachträgliche Positionsänderung wird erkannt und an die App zurückgemeldet – die Regalplanung wird automatisch aktualisiert und grafisch dargestellt.

Erleichtertes Handling großer Artikel

Außerdem stellte Würth Industrie Service den neuen XXL-Behälter W-KLT 2.0 6429 für die produzierende Industrie vor. Mit einem Volumen von 48 l und einer besonders großen Seitenklappe für die Direktentnahme der Artikel aus dem Regalfachboden erleichtert der Kleinladungsträger das Handling besonders großer Artikel.

Eine weitere Neuentwicklung ist das Würth Alu-Profilsystem, kurz: Waps, mit dem sich aus über 150 Profilen und über 3.000 Verbinder-Varianten zahllose Kombinationsmöglichkeiten für die Gestaltung ergonomischer Arbeitsplätze ergeben.

„Innovationen brauchen Partner auf unterschiedlichen Ebenen – technisch und logistisch müssen die Entwicklungen Hand in Hand vorangetrieben werden“, betont Rainer Bürkert, Geschäftsbereichsleiter der Würth-Gruppe und Geschäftsführer der Würth Industrie Service. Neben der Zusammenarbeit mit dem IML betreibt Würth deshalb weitere partnerschaftliche Projekte, beispielsweise im Zusammenspiel mit autonom fahrenden, den Menschen unterstützenden Fahrzeugen wie dem neuen I GO Neo von Still.

Kollaboration ist der entscheidende Schritt

Die Zusammenarbeit ist aber auch ganz konkret im Umgang Mensch und Maschine ein Megatrend der kommenden 25 Jahre. Beginnend schon heute in der westlichen Welt, wird Studien zufolge bis zum Jahr 2050 weltweit ein Mangel an Arbeitskräften herrschen. Für produzierende Unternehmen spielen die Digitalisierung und das Nutzen von Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine deshalb eine zentrale Rolle bei der künftigen Geschäftsstrategie. In ihren Beiträgen stellten Hartmut Jenner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Alfred Kärcher GmbH, Thomas A. Fischer, CSO der Still GmbH, sowie Dominik Bösl, Corporate Innovation Manager der KUKA Roboter GmbH, dies anschaulich dar.

Bei Kärcher ist die Digitalisierung fest in den Unternehmenszielen verankert: Während die interne Digitalisierung im Marathon-Modus läuft, wird im Sprinter-Modus beispielsweise an neuen digitalen Geschäftsmodellen gearbeitet. Als Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten ist die Autonomisierung für die Still GmbH ein zentrales Ziel. Um Durchlaufzeiten zu erhöhen und die Vorteile einer Fließband- mit denen einer Werkstattfertigung zu kombinieren, benötigt die Industrie ergonomische Routenzüge, die sich in einer Form von Schwarmintelligenz selbst organisieren und die den Menschen bei seiner Arbeit bestmöglich unterstützen.

Robert aus Sicherheitskäfig befreit

Den ‚Roboter als Kollegen‘ sieht auch Kuka in nicht allzu weiter Ferne. Um Megatrends wie der Vernetzung, Verstädterung und dem demografischen Wandel zu begegnen, werden Roboter zunehmend als Unterstützung eingesetzt. „Wir haben die Roboter bereits durch sensitive Technik aus ihren großen Sicherheitskäfigen befreit, sodass sie direkt mit den Menschen kollaborieren können. Im nächsten Schritt kommen mobile Roboter zum Menschen – und nicht umgekehrt. Und dann folgt die smarte Robotik, also der verständnisvolle Umgang der Maschinen mit den Menschen“, beschreibt Dominik Bösl die Entwicklung.

Den Wandel gestalten

Angst vor dieser Zukunft braucht jedoch niemand zu haben, darin sind sich alle Experten einig. „Eines ist klar: Wir stehen erst ganz am Anfang der Vierten Industriellen Revolution – die Entwicklung hat gerade erst begonnen“, erklärt Michael ten Hompel. „Und die Erfahrung aus den vorangegangenen drei Industrierevolutionen hat gezeigt, dass der arbeitende Mensch nie überflüssig wird. Die Arbeit wird sich jedoch deutlich verändern.“

Wichtig sei es, so Rainer Bürkert von Würth Industrie Service, die Veränderung jetzt mitzugestalten, um auf den Innovationsschub vorbereitet zu sein, wenn dieser kommt. Dass er kommt, darüber herrschte uneingeschränkter Konsens auf dem Fachforum C-Teile-Management der Würth Industrie Service.

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