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Foto: Freudenberg Sealing Technologies

Wirtschaftsmeldungen

Flixbus setzt auf Brennstoffzellen für den Busfernverkehr

Mit dem Zukunftsprojekt für nachhaltige und CO2-freie Mobilität wollen Flixbus und Freudenberg Reisebusse mit Brennstoffzellenantrieb umsetzen.

Flixbus will noch umweltfreundlicher werden: Das Unternehmen und Freudenberg Sealing Technologies wollen gemeinsam Busse für den Fernverkehr mit Brennstoffzellenantrieb auf die Straße bringen. Fabian Stenger, Geschäftsführer Flixbus DACH: „Wir wollen die Zukunft der Mobilität mitgestalten. Die moderne Flixbus- und FlixTrain-Flotte ist bereits überaus umweltfreundlich. Dennoch fragen wir uns immerfort, wie wir das Reisen noch nachhaltiger gestalten und den CO2-Ausstoß pro Kopf noch weiter reduzieren können. Nach drei erfolgreich gestarteten E-Fernbussen, wollen wir daher nun gemeinsam mit Freudenberg den ersten Fernbus mit Brennstoffzellenantrieb entwickeln und einen weiteren Meilenstein in der Mobilitätsgeschichte setzen.“

Vor dem Hintergrund immer schärferer CO2-Grenzwerte unterstützt Freudenberg Sealing Technologies seit Jahrzehnten die Hersteller von Autos und Nutzfahrzeugen dabei, mit dichtungstechnischen Innovationen Verbrauch und Emissionen von Verbrennungsmotoren zu senken. Parallel dazu ist die Freudenberg-Gruppe bei der Erforschung alternativer Antriebskonzepte bereits Mitte der 1990er Jahre in die Entwicklung technisch anspruchsvoller Komponenten für Brennstoffzellen und Batterien eingestiegen und hat unter anderem serienreife Gas-Diffusions-Lagen (GDL) sowie Dichtungen für den Brennstoffzellen-Stack entwickelt.

Von Batterie- bis Brennstoffzellensystemen – das Freudenberg Portfolio

Anfang 2018 hat Freudenberg Sealing Technologies ihr Know-how durch die Akquisition eines Brennstoffzellenherstellers strategisch ergänzt und gestärkt. Zum gleichen Zeitpunkt erwarb das Unternehmen durch seine Beteiligung am US-amerikanischen Batterieherstellers Xalt Energy auch in der Batterietechnik wichtige technologische Expertise. Mittlerweile hält Freudenberg an dem Unternehmen die Mehrheit. Auf diese Weise hat man sich im Bereich der alternativen bzw. elektrischen Antriebe mit den beiden Zukunftstechnologien Batterie und Brennstoffzelle eine gute Position im Markt verschafft. Die Kombination dieser beiden Technologien für saubere, leistungsfähige und wirtschaftliche Antriebe soll laut Freudenberg künftig in die breite Serienanwendung kommen.

Für die Mobilität der Zukunft, bietet das Unternehmen mit dieser Lösung den Herstellern von Heavy-Duty-Anwendungen – vor allem Bussen, Bahnen, Lkw und Schiffen – vollständige elektrische Energiesysteme aus einer Hand. Von kompletten Batterie- bis hin zu hocheffizienten mobilen Brennstoffzellensystemen – einschließlich aller Komponenten, Module und Subsysteme, die für deren Betrieb notwendig sind. Das Angebot wird zudem um integrierte Hybridantriebssysteme erweitert, die die Vorzüge von Batterie und Brennstoffzelle komplementär miteinander verbinden.

Foto: Freudenberg Sealing Technologies
Schematische Darstellung eines Brennstoffzellen-Aggregats

Freudenberg Sealing Technologies verfügt damit sowohl bei Batterien als auch bei Brennstoffzellen über eine einzigartige Wertschöpfungstiefe im eigenen Haus. Diese reicht vom Separator über die Zelle bis hin zum vollständigen Batteriesystem beziehungsweise von den Gas-Diffusions-Lagen über die Membran-Elektrodeneinheit (MEA) und den Stack bis zur fertigen Brennstoffzelle. Die Systeme lassen sich in unterschiedlichen Leistungsstufen wie in einem standardisierten Baukastensystem je nach Anforderungsprofil modular zusammenstellen. Für die Betreiber bedeutet das höhere Effizienz, bessere Alltagstauglichkeit und Kostenvorteile bei der Total Cost of Ownership (TCO).

Flixbus definiert klares Profil für die Anforderungen im Busfernverkehr

„Die technischen Anforderungen an Leistungskraft und dauerhafte Zuverlässigkeit sind im Heavy-Duty-Geschäft besonders hoch. Dies kommt unserer Technologie- und Innovationskompetenz entgegen“, sagt Claus Möhlenkamp, CEO von Freudenberg Sealing Technologies. „Wir sehen die Brennstoffzelle in Kombination mit Batterien als festen Bestandteil der Mobilität der Zukunft. Mit Flixbus haben wir einen Partner für diese Null-Emission-Anwendung gefunden und freuen uns auf die Zusammenarbeit in diesem wegweisenden Projekt.“

Flixbus hat das Anforderungsprofil für seine Fahrzeuge klar umschrieben. Leistungsmerkmale wie die Beschleunigung sollen denen heutiger, mit Diesel betriebener Fernbusse mit Euro VI-Norm entsprechen. Ohne nachzutanken sollen die Brennstoffzellen-Fahrzeuge mindestens 500 Kilometer am Stück zurücklegen. Das Auftanken selbst soll ähnlich wie heute höchstens 20 Minuten dauern, nur dass Wasserstoff statt Diesel in den Tank fließt.

Foto: Freudenberg Sealing Technologies
Produkte aus dem Freudenbergs Portfolio (in blau) für einen Brennstoffzellen-Bus

30 Fahrzeuge werden probeweise mit dem neuen System ausgestattet

Das Hybridsystem, welches Batterie- und Brennstoffzellen intelligent kombiniert, ist neben dem Bus-Fernverkehr ebenfalls direkt für schwere Nutzfahrzeuge wie LKW einsetzbar. Zunächst soll in der Validierungsphase eine repräsentative Busflotte von 30 Fahrzeugen mit dem System ausgerüstet werden. Zudem streben die beiden Unternehmen eine öffentliche Förderung im Rahmen des „Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ (NIP) an. Dadurch soll sichergestellt werden, dass diese Technologie schnell Marktreife erlangt und so maßgeblich zur Reduzierung von CO2 im Straßenverkehr beiträgt.

„Die Elektrifizierung der Antriebstechnik schreitet in riesigen Schritten voran. Ich freue mich sehr, dass wir durch unsere Innovationskraft und Qualität mit Flixbus einen weiteren namhaften Kunde von uns überzeugen konnten“, so Möhlenkamp weiter. Was gemeinsam mit Flixbus auf den Straßen Europas ins Rollen kommt, könnte auf den Autobahnen und Fernstraßen anderer Kontinente seine Fortsetzung finden – und nach dem Willen der Projektpartner auch im Schienenverkehr zukünftig Weichen stellen.

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