Die neue Blue Range der SKF Food Line-Kugellagereinheiten hat zum Ziel, die Lebensmittelsicherheit in der Industrie zu verbessern. Sie bietet neue Möglichkeiten für das hygienische Design von Lebensmittelproduktionsanlagen. Zudem senkt die Blue Range die Wartungskosten und sorgt so bei Lebensmittel- und Getränkeherstellern für Nachhaltigkeit.
Rückrufaktionen nehmen zu
Hintergrund der SKF Neuentwicklung ist der Umstand, dass die Lebensmittel- und Getränkebranche seit 2012 unter einer drastische Zunahme von Rückrufaktionen leidet. Beispielsweise sind die Rückrufe der US-amerikanischen Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde FDA in sechs Jahren um 92,7 % gestiegen. Auch das US-Landwirtschaftsministerium USDA verbuchte einen Anstieg um 83,4 %. Mit zusammen 75 % stellen bakterielle Kontaminationen und nicht deklarierte Allergene inzwischen die wichtigsten Ursachen für Rückrufaktionen durch die FDA dar.
Proaktive Lösungen für mehr Lebensmittelsicherheit
Auf Grund dieser Entwicklung sucht die Lebensmittel- und Getränkeindustrie nach proaktiven Lösungen zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit. Viele Verantwortliche haben dazu Ansätze. Oft fehlt es an den erforderlichen Kenntnissen über Kontaminationsrisiken auf der Komponentenebene und wie man produktionstechnisch bedingte Risiken beseitigt. „Selbstverständlich haben die meisten Unternehmen diverse Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz ihrer Lebensmittel getroffen. Diese reichen beispielsweise von einfachen Schildern mit der Aufforderung zum regelmäßigen Händewaschen bis hin zum Kauf von ‚lebensmittelechten‘ Maschinen, die unter speziellen Hygienegesichtspunkten konstruiert wurden.“, erklärt Victoria van Camp, im Konzernvorstand von SKF zuständig für Technologie-, Geschäfts- und Produktentwicklung.
Verborgene Nährböden für Kontaminationen
Das Problem beim traditionellen Nachschmieren solcher Maschinen sowie die üblichen Nass- und Trockenreinigungen der dort verbauten Lager zu „verborgenen Nährböden“ für Kontaminationen werden könnten. Diese können sich durch Tröpfchenübertragung in der Luft, durch die Abwässer oder durch verunreinigte Schmierstoffe im ganzen Betrieb verbreiten. „Um solchen Gefahren vorzubeugen, musste ein neues Hygiene-Konzept her. Das haben wir mit der Blue Range der SKF Food Line-Kugellagereinheiten umgesetzt“, so van Camp.
So sorgt die Blue Range für mehr Hygiene bei der Lebensmittelproduktion
Die Kugellagereinheiten hat SKF komplett neu entwickelt: Komponente für Komponente, um die Hygiene, Leistungsfähigkeit und Lebensmittelsicherheit zu optimieren. Vorteile der neuen Blue Range:
neues Dichtungssystems
spezielles, lebensmittelverträgliches und allergenfreies Schmierfett
statische und dynamische Dichtheit der gekapselten Einheiten
Mit der neuen SKF Food Line-Kugellagereinheit verwenden Erstausrüster Lagereinheiten, die nicht nur länger halten, sondern auch nachschmierfrei und reinigungsfreundlich sind. OEMs können damit die Performance ihrer Lebensmittelverarbeitungsanlagen sowohl in produktionstechnischer als auch in hygienischer Hinsicht verbessern. Das hilft den Lebensmittel- und Getränkeherstellern, die Risiken für die Lebensmittelsicherheit zu verringern. Die „hygienebewusste“ Gestaltung der Lagereinheiten, zu der unter anderem eine glatte Oberfläche gehört, wirkt bakteriellen Ansammlungen in schwer zugänglichen Bereichen entgegen. So dämmt die Blue Range das Risiko ein, dass Bakterien bei Reinigungsvorgängen ungewollt über die Anlage verteilt werden.
Stillstandzeiten minimieren und die Produktivität maximieren
Die blauen Kugellagereinheiten sorgen für eine höhere Verfügbarkeit der Produktionsanlagen: Sie müssen nicht nachgeschmiert werden. Die Anlagen können ohne die üblichen Stopps für Schmierungsvorgänge weiterlaufen. Auch der Zeitaufwand für das Entfernen überschüssigen Lagerfetts entfällt. Die Reduzierung der Stillstandszeiten maximieren die Produktivität.
Dazu gehört auch, dass diese Kugellagereinheiten die Nachschmierungskosten als solche „wegrationalisieren“ und zudem die Austauschhäufigkeit von Lagern reduzieren – selbst unter schwierigen Umgebungsbedingungen. So sparen die Lebensmittel- und Getränkehersteller in Sachen Schmierungsmaterial inklusive zugehörigem Arbeitsaufwand sowie in Bezug auf die Ersatzteilbeschaffung.
Bessere Öko-Bilanz
Die SKF Food Line-Kugellagereinheiten optimiert die Öko-Bilanz ihrer Anwender. Die Unternehmen benötigen rund ein Drittel weniger Warmwasser für die Reinigung ihrer Anlagen und vermeiden die Verunreinigung ihrer Abwässer durch überschüssiges Lagerfett. Somit entfällt auch die Entsorgung von verschmutzten Putzmitteln. Zudem lassen sich die neuen blauen SKF Food Line-Lagern Komponenten zu 59 % recyclen und zu 41 % energetisch zurückgewinnen. Dadurch kann die Lebensmittel- und Getränkeindustrie von einer eher entsorgungsorientierten Umweltschutzstrategie zu einem eher präventiven Konzept übergehen.
