Bei Hage Sondermaschinenbau und Hage3D hat man in den letzten zwei Wochen intensiv an der Entwicklung zweier Prototypen für ein druckkontrolliertes Beatmungsgerät gearbeitet. Den Innovationsgeist und die Präzision des Familienunternehmens will man bei Hage angesicht der aktuellen Lage für die rasche Bekämpfung der Folgen des Coronavirus nützen.
Das Beatmungsgerät entstand in Teamarbeit
Erste Varianten auf Basis eines Beatmungsbeutels und eines Pneumatikzylinders wurden vom Geschäftsführer DI Peter Freigassner entwickelt, gedruckt und getestet. Zusammen mit dem Hage3D Team entstand schlussendlich eine funktionstüchtige, überwachte Maschine.
Die Anforderungen und der Aufbau werden in enger Zusammenarbeit mit Experten der Medizinischen Universität Graz in mehreren Iterationen verfeinert. Jüngste Testergebnisse gemeinsam mit dem medizinischen Experten Prof. Dr. Horst Olschweski, Abteilungsleiter der Pulmonologie in Graz, sind sehr vielversprechend.
Druckkontrolliert, hygienisch und verifiziert
- Der Druck der Sauerstoffzufuhr wird dabei über ein patientennahes Ventilsystem im Beatmungsschlauch geregelt und durch Sensoren kontrolliert. Die übermittelten Werte werden grafisch auf dem Touchdisplay angezeigt. Ein visuelles und akustisches Warnsystem meldet die Abweichung von definierten Sollwerten.
- Zur Sicherstellung der Hygieneanforderungen sind zahlreiche Komponenten aus medizinischen Einwegmaterialien gefertigt und werden vor jedem Patienten getauscht bzw. gereinigt. Komponenten, die nicht in Kontakt mit dem Patienten kommen, werden mittels hygienischer Flächendesinfektion gereinigt.
- Funktionstests wurden bereits durch Versuchsreihen verifiziert.
Hage zum Leader für die Entwicklung von Notfall-Beatmungsgeräten bestellt
In Österreich wird derzeit intensiv an Lösungsansätzen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie geforscht. Da es weltweit derzeit vor allem bei medizinischen Produkten regelmäßig zu Versorgungsengpässen kommt, besteht ein Ziel der österreichischen Initiative in der Entwicklung einer kurzfristig verfügbaren sowie druckkontrollierten Beatmungsform für Krisen- und Notsituationen.
Gernot Pagger, seines Zeichens Geschäfstführer der österreichischen Industriellenvereinigung, hat das Potential bzw. die Wichtigkeit der Hage-Entwicklung erkannt: Hage wurde innerhalb der Covid-19 Krisen-Task-Force von Prof. Ramsauer (TU Graz) zum Leader für die Entwicklung von Notfall-Beatmungsgeräten bestellt. Die Covid-19 Krisen Task Force steht dazu in enger Abstimmung mit Frau Minister Schramböck.