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Foto: Laserhub

Werkstoffe

Prototypenbau: Start-up setzt in der Krise auf Startup

Lieferfähig auch in diesen harten Zeiten: Warum ein Start-up für seine komplizierten Prototypen-Bauteile die Online-Beschaffungsplattform Laserhub nutzt.

Gerade in ihrer Frühphase müssen die allermeisten Start-ups penibel auf ihre Kosten achten, vor allem wenn es darum geht, in die erste Prototypen-Entwicklung zu investieren. Dies gilt besonders bei solchen Unternehmen, deren Produkte mehr verlangen als Code, Speicher und Rechenpower. Ein aktuelles Beispiel dafür ist das Start-up „Reck-Elektrofahrzeuge“, das bei Realisierung seiner Prototypen sehr auf die Qualität, die Präzision und die Kosten der benötigten Vorprodukte achten muss.

Ein Start-up aus Leidenschaft

Elektromobilität faszinierte den Diplom-Ingenieur Matthias Reck schon immer. So sehr, dass er seine umfangreichen Tätigkeiten im klassischen Maschinenbau etwas zurückfuhr und das Start-up Reck-Elektrofahrzeuge gründete um sich mit seinem eigenen Leidenschafts-Projekt selbstständig zu machen: einem neuartigen Elektro-Lastenroller namens Surb-X.
„Der Clou dabei ist die Ladefläche. Dadurch eignet sich das Fahrzeug für viele weitere Anwendungsfelder, neben dem bloßen Gelangen von Punkt A nach B”, sagt Reck. „Auf die niederflurige Ladefläche passen wunderbar die normierten Boxen, wie sie in vielen Warenlagern gängig sind - perfekt für die firmeninterne Logistik.” Auch im privaten Alltag sieht Reck viel Potenzial für das Surb-X, etwa beim Wochenendeinkauf: „Zwei Getränkekisten nebeneinander passen ebenfalls exakt auf die Ladefläche.”

Langer Atem bis zum Prototypen

Überzeugt von diesem Konzept tüftelte Reck vier Jahre lang an der Marktreife, während er sein Einkommen mit Beratertätigkeiten bestritt. Im Sommer 2019 gab es einen wichtigen Meilenstein, die neue Elektro-Kleinstfahrzeuge-Verordnung ermöglicht nun die Verkehrszulassung des Surb-X. Jetzt fehlte eigentlich nur noch eines: Ein präsentabler Prototyp, um bei großen Herstellern Interesse zu wecken.
Doch ein Bauteil, beziehungsweise dessen Fertigung, stand einem funktionierenden Prototypen noch im Weg: Niemand wollte Reck einen dringend benötigten Achsschenkel produzieren. Er beschreibt seine Misere so: „Ich kenne wirklich viele Blechbearbeiter, aber keiner konnte oder wollte mir das Teil liefern, egal ob klassischer Betrieb oder Internetanbieter. Ich war über zwei Monate auf der Suche.”

Das Kreuz mit dem Achsschenkel

Die Herausforderung bei dem Bauteil: drei Biegungen, eine davon mit 60 Grad, in Kombination mit relativ langen Wangen im Vergleich zur geringen Gesamtgröße. Mit 6 mm war das benötigte Blech zudem recht dick. “Ich stand kurz vor dem Aufgeben, als ich die Plattform des Start-ups Laserhub fand”, erinnert sich Reck. „Ausprobieren kostet nichts, dachte ich, und lud meine CAD-Datei hoch.” Statt Tage oder Wochen auf eine Antwort zu warten, bekam Reck seine Antwort innerhalb weniger Sekunden - und sie war sogar positiv!

Foto: Laserhub
Ende gut, alles gut: Schlussendlich konnte Reck die Achschenkel in Auftrag geben.

Gleich mehrere Varianten geordert

Der intelligente Laserhub-Algorithmus fand tatsächlich einen Produzenten, der mit den Spezifikationen des Achsschenkels zurechtkam. Preis und Lieferdatum berechnete er gleich mit. „Da wusste ich, dass ich meinen Lieferanten gefunden hatte”, sagt Reck.

Durch den simplen Bestellprozess der Online-Plattform für Beschaffungsmanagement konnte Reck gleich mehrere Varianten des Achsschenkels ordern, um so das perfekte Exemplar in seiner Werkstatt und auf der Straße zu erproben. Ähnlich ging er für andere Komponenten vor, bis im Frühling 2020 endlich feststand, wie das Präsentationsmuster des Surb-X aussehen sollte. Und dann kam Corona.

Warum die Beschaffungsplatform überzeugt

Reck wollte 90 Prozent der mechanischen Komponenten über Laserhub bestellen. Ob das in Krisenzeiten überhaupt möglich wäre, wagte er zu bezweifeln. „Als ich meine Bauteile hochgeladen hatte, hielt ich zugegebenermaßen die Luft an,” sagte Reck. Die Erleichterung folgte, als er, wie gewohnt, ein Lieferdatum angezeigt bekam. „Für mich war das eine nochmalige Bestätigung des Plattformkonzepts.” Er profitiert hiermit von den Vorteilen, die sich ergeben, wenn man Teile bei einem Netzwerk, anstatt bei einzelnen Hersteller anfragt. Wie Recks Erlebnisse bestätigen, steigt im Netzwerk erheblich die Wahrscheinlichkeit, auch in Krisenzeiten einen lieferfähigen Lieferanten zu finden.

Endspurt, die Interessanten warten!

Anfang Mai erreichten die Bauteile Reck-Elektrofahrzeuge, die Montage konnte beginnen. „Ich habe trotz Corona alles, was ich zum Weitermachen brauche und - wenn auch gezwungenermaßen - genügend Zeit, mich endlich um den finalen Prototypen zu kümmern.” Die ersten Termine mit potenziellen Interessenten sind immerhin schon vereinbart.

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