Sicherungsring für High-speed-Anwendungen

Autor: Julius Moselweiß, freier Fachjournalist

Revolox-Ring ist ein mehrlagiger Sicherungsring aus gewalztem Flachdraht des US-amerikanischen Herstellers Smalley, den der Zulieferer TFC anbietet. Der rundum bündige Flachdrahtring bildet eine geschlossene 360°-Anlagefläche. Er zeichnet sie sich durch eine Eigensperrung aus, die im Englischen als Dimple-&-Slot-Design bezeichnet wird. Dieses „Noppe-&-Nische-Design“ nimmt Bezug auf die geometrische Ausführung der Eigensicherung: Kleine, in den Flachdraht des Revolox-Sicherungsrings eingearbeitete Erhebungen, die sich in nur wenige Millimeter große Ausstanzen in den oberen und unteren Windungen des Rings schieben und dort einrasten. Diese doppelte Eigensicherung soll dem Ring einen extrem sicheren Sitz in der Nut einer Welle verleihen, sodass er bei High-speed-Anwendungen hohe Sicherheitsanforderungen erfüllt.

Als weiteren Vorteil betont der Hersteller, dass der Sicherungsring mit höherer Präzision gewuchtet ist als man dies von herkömmlichen Sprengringen gewohnt ist. Durch diese Qualität leistet der Ring einen direkten Beitrag zur Rundlaufgenauigkeit einer Welle. Das wiederum senkt das Betriebsgeräusch eines Antriebs und da es außerdem die Standzeit der Wellenlagerung erhöht, reduziert sich auch der Aufwand der Instandhaltung. Überdies wiegt er nur etwa halb so viel wie ein normaler Sprengring. Infolgedessen können ihn Konstrukteure auch als Maßnahme zur Reduzierung der rotierenden Masse einsetzen.

Ebenfalls interressant: Bei der Montage stellt der Revolox-Sicherungsring keine besonderen Anforderungen – weder an die Werkzeugtechnik noch an die Peripherie. Schon in den ersten Pilotprojekten habe sich laut TFC gezeigt, dass der Ring sehr gut in vollautomatisierten Montagelinien einsetzbar ist. In der Praxis erwies sich das Dimple-&-Slot-Design als sehr handhabungsfreundlich, ergänzt der Zulieferer.

Begleitet von Serviceleistungen bietet TFC den Revolox-Sicherungsring für kundenspezifische Sonderlösungen an. Zentrale Komponenten des Services sind das Berechnen seltener Ringgrößen, die Auswahl der optimalen Werkstoffe oder die exakte Konfiguration der Ringenden. „Wenn erforderlich, übernehmen wir auch die Neubestimmung wichtiger Auslegungsfaktoren wie etwa der Lastaufnahme, des Rotationsvermögens, der Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit oder der Belastungen während der Montage“, sagt TFC Local Manager Johannes Lambertz.

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil für die rasche Realisierung von Kundenwünschen ist bei alledem die von Smalley entwickelte No-Tooling-Cost- bzw. Circulair-Grain-Technik zur Herstellung der gewalzten Sicherungsringe. Vereinfacht gesagt, wird bei dieser Kantenwindungstechnik ein vorgehärteter, gewalzter Flachdraht über eine hohe Kante gezogen, wobei er sich zu einer nahezu perfekten Kreisgeometrie verformt. Da sich das Verfahren flexibel und ohne aufwändige Werkzeugarbeiten schnell an wechselnde Bedingungen anpassen lässt, bietet es viel Freiraum für die kostengünstige Fertigung von Prototypen, Mustern oder auch Vor- und Kleinserien.