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Foto: Life Science Robotics

Robotik & Handhabung

Social Distancing: Reha-Roboter als Physiotherapeuten?

Als Entlastung für Physiotherapeuten hat das Unternehmen Life Science Robotics einen Reha-Roboter entwickelt. Und auch der LBR Med von Kuka hilft mit.

Technische Assistenten wie der Reha-Roboter "Robert" können gerade jetzt zum Einsatz kommen, wo auch Physiotherapeuten Abstand halten müssen, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.
„Aktuell verzeichnen wir eine stärkere Nachfrage, weil Krankenhäuser den direkten Körperkontakt zu Patienten reduzieren möchten. Mit unserer Lösung wollen wir helfen, Patienten schneller und effizienter zu mobilisieren und dabei die Physiotherapeuten zu entlasten“, sagt Keld Thorsen, CEO von Life Science Robotics mit Sitz im dänischen Aalborg.

Medizinprodukt mit integriertem Leichtbauoboter

Life Science Robotics (LSR) wurde 2014 gegründet und beschäftigt heute acht Mitarbeiter. Angefangen hat alles in Dänemark, aktuell hat Thorsen aber auch Anfragen von großen deutschen Klinikgruppen und einem Universitätsklinikum, in dem Robert bereits seit drei Monaten getestet wird. Das Medizinprodukt, in das ein Leichtbauroboter von Kuka integriert ist, ist zudem seit März 2020 von der US Food and Drug Administration (FDA) für den Verkauf in den USA zugelassen.
"Immer mehr Roboter werden in Medizinprodukte integriert. Wir sind stolz darauf, die Automatisierung im Medizinbereich mit zu gestalten“, sagt Axel Weber, Vice President der Business Unit Medical Robotics bei Kuka, dessen Team an dieser Lösung mitgewirkt hat.

Roboter für mehr Effizienz im Gesundheitswesen

Ausreichend Fachpersonal und Krankenhausbetten zur Verfügung zu haben, ist während der Coronakrise wichtiger denn je. „Grundsätzlich verbessern wir mit Robert die Effizienz im Gesundheitswesen“, stellt Thorsen heraus und ergänzt: „Je länger ein Patient untrainiert im Bett liegt, desto länger dauert die Rehabilitation und es kann zu anderen Komplikationen wie Muskelschwund oder der Bildung von Blutgerinnseln kommen.“

Foto: Life Science Robotics
Entlastung im Arbeitsalltag: Während Robert die Bewegungen ausführt, können sich die Pflegekräfte um die Patienten kümmern.

Individuell und sehr genau: so arbeitet "Robert" als Physiotherapeut

  • Der Reha-Roboter ist in der Lage, exakt dieselben Bewegungen immer und immer wieder auszuführen – ohne Unterbrechung, Ermüdung oder Zeitbeschränkung. Er arbeitet individuell und flexibel, zudem sehr genau.
  • Es gibt zwei Möglichkeiten, Robert einzusetzen – entweder für das aktive oder das passive Training, wenn der Patient noch zu schwach ist.
  • Im Rahmen des aktiven Trainings dauern Aufbau und Einlernen maximal fünf Minuten. Danach kann der Patient so lange, wie es empfohlen wird, eigenständig trainieren – einschließlich Pausen.

[embed]https://youtu.be/7DI_EqRAkuQ[/embed]Das roboterbasierte Medizinprodukt "Robert" entlastet die Physiotherapeuten, die sich während der Mobilisierung um andere Patienten kümmern können. Darüber hinaus kann der Patient häufiger mobilisiert werden, unabhängig davon, ob ein Therapeut gerade nicht verfügbar ist oder eben keinen intensiven Kontakt mit Patienten haben darf.

Klinische Tests

Um eine wettbewerbsfähige und vor allem alltagstaugliche Roboterlösung zu entwickeln, arbeitet das Unternehmen eng mit dem Universitätsklinikum Odense sowie anderen Krankenhäusern zusammen. Zur Zulassung zum Medizinprodukts trägt der LBR Med von Kuka entscheidend bei. Er ist der einzige Roboter, der für die Integration in ein Medizinprodukt zertifiziert ist.

Erste Reha-Roboter sind bereits im Einsatz

Robert ist heute bereits in Dänemark und Deutschland im Einsatz. Drei Roberts sind aktuell auf dem Weg nach Texas, wo sie in Krankenhäusern in Houston eingesetzt werden sollen. Life Science Robotics konzentriert sich derzeit auf neue Software-Upgrades. Die letzte Aktualisierung beinhaltete Soundeffekte, um das Training noch einfacher zu machen. Im Moment ist das Ziel der Firma eine erfolgreiche Produkteinführung und Etablierung in den USA und Europa.

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