Image
leuze_wandel_gestalten.jpeg
Foto: Leuze
Trotz Lockdown in Corona-Zeiten: Leuze gestaltet Wandel

News

Wandel gestalten in Corona-Zeiten

Leuze-CEO Ulrich Balbach spricht klare Worte, wie auch in Corona-Zeiten Wandel gestaltet werden kann.

Natürlich ging auch an Leuze die Corona-Zeit nicht spurlos vorbei – allerdings, so CEO Ulrich Balbach, hat man die Zeit sinnvoll genutzt und im Unternehmen einen entsprechenden Wandel gestaltet.

„Zunächst starteten wir sehr viel besser, als uns die Prognosen Ende 2019 vermuten ließen. Ein guter Auftragseingang und noch solider Auftragsbestand verhieß zunächst eher Positives. Freilich war das Umfeld der Automobil- und Automobilzulieferindustrie bereits in einem krisenhaften Zustand. Aber in unseren Leuze Fokusindustrien lief es erst mal gut an. Dann hatten wir Ende Januar in Asien mit China beginnend, die ersten Lockdowns. Weitere asiatische Länder folgten. Und am 22.2.20 stand dann das Virus am Brenner. Die ersten Hiobsbotschaften aus Italien trafen ein. Die Italiener schlossen ihre Firmen, in Frankreich wurde 100%-Hausarrest für jedermann verordnet. Am 13.3.21 wurden dann auch in Deutschland die Geschäfte und Schulen geschlossen. Hamsterkäufe begannen.

Früh begonnen, den Wandel zu gestalten

Für uns galt es nun mit oberster Priorität unsere Lieferketten abzusichern, unseren Zulieferern klare Signale zu senden und sie zu schützen und zu unterstützen, dass sie ihren Betrieb aufrechterhalten konnten. Das hat die Automobilindustrie leider nicht gemacht. Hier wurden leichtsinnig viele Werke für 4-6 Wochen komplett gestoppt, was die Automobilkrise noch zusätzlich verschärfte. Und übrigens heute, lange danach, zu erheblichen Verknappungen führt. So komplex sind moderne, globale Lieferketten. Anschließend galt es die Frachtkapazitäten abzusichern, nachdem die Passagiermaschinen nahezu alle am Boden blieben. Es gab ja keine Reisenden mehr. Sie müssen wissen, gut 60% aller Fracht wird mit der sogenannten Belly-Fright im Bauch der Passagiermaschinen transportiert. In dieser Phase sprang dann auch schon wieder die chinesische Wirtschaft an. Unsere chinesischen Kunden bestellten wie verrückt, auch weil sie sich natürlich noch vor den aufkommenden Lockdowns in Europa mit unseren Produkten eindecken wollten.

Homeoffice: Trotz Lockdown Betrieb aufrecht gehalten

Trotz Lockdowns in Europa hielten viele unserer europäischen Vertriebsgesellschaften den Betrieb „im wahrsten Sinne des Wortes“ von zu Hause aus aufrecht. So konnten wir die langsam nachlassende Nachfrage im deutschen Maschinenbau noch kompensieren.

Im Juli/August war dann jedoch der Tiefpunkt erreicht. Unsere Kunden konnten nicht mehr zu ihren Baustellen, um ihre Maschinen und Anlagen in Betrieb zu nehmen. Die fertig zur Auslieferung vorbereiteten Maschinen stapelten sich bei unseren Kunden in ihrer Ausgangslogistik. Sie hörten auf zu bestellen.

Sie sehen, 2020 wurde so schnell zu einem Jahr mit vielen neuen Herausforderungen, Änderungen und Einschränkungen – im Beruflichen wie im Privaten. Wobei es im Moment nicht so aussieht, als ob sich das im ersten Halbjahr 2021 so ganz arg ändern wird – selbst, wenn nun diverse Impfstoffe freigegeben sind.

Dennoch: wir Sensor People sehen auf das Jahr 2021 mit großer Spannung, und eben auch mit großer Zuversicht. Denn entsprechend unserer inneren Einstellung, „Wandel zu gestalten“ und nicht tatenlos zuzusehen, wie uns Probleme wie das Virus komplett aus der Bahn werfen, sehen wir in jeder Herausforderung auch eine Chance. Und nahmen und nehmen unsere Verantwortung als Weltmarktführer in der Sensorik in einer weltweit unendlich fein vernetzten Wirtschaft auch mit allen Konsequenzen jederzeit wahr.  Wir haben sehr frühzeitig unser eigenes, in Stufen gegliedertes Sicherheits-System entwickelt. Hatten zum Jahresbeginn bereits von unseren asiatischen Tochterunternehmen gelernt und daraus dann angepasst an die deutschen Gegebenheiten unseren eigenen Weg gefunden -  und sind diesen dann auch konsequent und sehr erfolgreich nun bereits 11,5 Monate lang gegangen. Auch wenn unser Ansatz ein durchaus nennenswerten Invest in Aufwand und Geld bedeutet hat: die Gesundheit und der Schutz unserer Mitarbeiter standen und stehen auch jetzt für uns an oberster Stelle.

Was hat Leuze anders gemacht als andere? 

Während Politiker noch diskutierten, wie sie Corona begegnen, wie sich neu organisieren und digital aufstellen, hatte Leuze bereits Ende Februar 2020, ausgehend von den Erfahrungen unserer asiatischen Standorte, gelernt, mit Corona umzugehen und ein alternierendes Wechselschicht-System in Verbindung mit einer unglaublichen Digitalisierungs-Offensive sehr schnell und konsequent implementiert. Selbstverständlich immer unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen, lokalen Situation und Gegebenheiten. Weit später dann, im Mai 2020 fanden israelische Virologen unter Dr. Baruch Barzel einen Namen für diese Vorgehensweise und attestierten ihr mathematisch unterlegt eine Kontaktreduzierung von über 70%. Sie nannten es „Alternating Quarantine“. Unter Hinzunahme unserer sehr strengen Abstands- und Maskenregeln innerhalb der Firma kann man sogar näherungsweise fast von einer 100%igen Reduzierung sprechen.

Image
leuze_ulrich_balbach.jpeg
Foto: Leuze
Leuze-CEO spricht klare Worte zum Thema Wandel in Corona-Zeiten

Konzepte flexibel halten

Wir sind das ganze Jahr über auf „Sicht“ gefahren und haben das Konzept jederzeit flexibel angepasst. So konnten wir beispielsweise im Sommer 2020 den Lockerungen folgen. Ebenso schnell waren wir bereits Anfang September wieder in Hab-Acht-Stellung. Wir sind von unserem Grundkonzept des Wechselschichtmodells nie komplett abgewichen. Denn für uns war klar: das Coronavirus - egal in welcher Mutation und Ausprägung - ist ein Virus, das die dunkle, kalte Jahreszeit bevorzugt und in einer zweiten Welle spätestens im Herbst wieder verstärkt auf uns zukommen wird. Deshalb haben wir nicht erst mit dem erneuten Lockdown im November, sondern bereits ab September unsere Reglements verschärft. In der ersten Welle hatten wir im Unternehmen keinen einzigen positiven Fall. Im Herbst und Winter während der 2. Welle drückten dann nach Urlauben, Wochenenden, o.ä. einzelne Fälle ins Haus. Aber Dank unseres professionellen Systems und der hohen Disziplin aller Mitarbeiter – im Beruflichen wie im Privaten – hatten wir weltweit betrachtet, bislang nur sehr wenige positiv Covid19-Infektionen zu verzeichnen. Und das Wichtigste: die Infektionsketten waren mit Hilfe unserer Coronabeauftragten zu jedem Zeitpunkt lückenlos nachvollzieh- und isolierbar. Daraus resultierende erforderliche Maßnahmen konnten sofort in die Wege geleitet und jegliche interne Ansteckung oder weitere Verbreitung im Unternehmen komplett vermieden werden.

Corona ist Gesundheitskrise, nicht Wirtschaftskrise

 Für uns ist mittlerweile völlig klar: im Gegensatz zu vielen anderen sehen wir in Corona keine Wirtschafts-, sondern eine Gesundheitskrise: die Krise in der Automobilindustrie war schon vor Corona da. Und die Probleme in der Automobilindustrie durch das Thema Elektromobilität sind auch nicht wegzureden. Viele haben nur Corona als willkommenes „Deckmäntelchen“ über die bereits vorhandene Krise gelegt. Da unsere Leuze-Sensoren aber nicht in den Fahrzeugen selbst verbaut sind, ist für uns im Prinzip nicht relevant, ob ein PKW klassisch, hybrid oder „E“ fährt. Hinzu kommt, dass Leuze mit ihrem Portfolio breit aufgestellt ist und sich nicht ausschließlich auf die Automobilindustrie und den Bereich Werkzeugmaschinen fokussiert. Sondern auf diejenigen Industrien, in denen wir jahrzehntelange Erfahrung sowie ein tiefgreifendes Applikations-Knowhow aufgebaut haben. Und: in denen wir auch in der Zukunft bedeutende Wachstumspotentiale sehen.

Dazu zählen vor allem die Bereiche Verpackungsindustrie, Intralogistik und die Labor Automation. Gerade die letzten beiden haben durch Corona sogar massiv gewonnen: Die Blutanalyse durch die bekanntermaßen deutlich gestiegene Anzahl an PCR-Tests, wo wir sogar einen systemrelevanten Beitrag leisten. Die Intralogistik durch den massiven Ausbau des Paketversands und E-commerce.

Auf „Sicht‟ fahren – kurzfristig und schnell agieren

Gas geben und Bremsen im richtigen Maß und zum richtigen Zeitpunkt – das war einmal mehr die Herausforderung im Jahr 2020. Hierzu fuhren wir das ganze Jahr über auf „Sicht“. Das gab uns die Möglichkeit, unsere Ziele und Aktivitäten stets sorgfältig zu prüfen und ggf. auch kurzfristig entsprechend zu justieren.

Unser Ergebnis kann sich, im Markt- und Branchenvergleich betrachtet, durchaus sehen lassen und bestätigt uns in unserer Vorgehensweise: trotz der internationalen Lockdowns kamen wir ganz gut durch das erste Quartal 2020. Schwieriger wurde es im zweiten Quartal aufgrund der bereits angesprochenen massiven Reisebeschränkungen und der Tatsache, dass dadurch Inbetriebnahmen unserer Kunden im Ausland nicht mehr stattfinden konnten. Dies führte im Juli 2020 zu unserem niedrigsten Umsatz im ganzen Jahr. Ab Ende August / Anfang September spürten wir dann aber bereits wieder einen sanften Anstieg der Nachfrage. Und: einen zwar langsam, aber stetig ansteigenden, Auftragseingang. Insbesondere in Deutschland. Und das hielt auch bis Geschäftsjahresende so an: auch ohne persönliche Kontakte zu unseren Kunden konnten wir mehrere große internationale Projekte für uns entscheiden. Und auch unsere erste dreitägige digitale Messe „Die Leuze Experience Days“ im November trug positiv zum Ergebnis bei. Leuze auch 2021 als Wachstumschampion im Weltmarktführerindex der Henri B. Meier Unternehmerschule der Universität St. Gallen und der Akademie Deutscher Weltmarktführer (ADWM) wiederholt als Weltmarktführer im Bereich Optosensorik gelistet. Zudem erreichte Leuze eine TOP-Platzierung im TOP 100-Mittelstands-Ranking des Handelsblatts. Basis hierfür ist das durchschnittliche Umsatzwachstum sowie die EBIT-Quote der letzten fünf Jahre. Mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 21,6 % sind nur vier der TOP 100-Unternehmen stärker gewachsen als Leuze.

Erfolgsfaktor Mitarbeiter

Wachsen und Wandel gestalten kann ein Unternehmen nur dann, wenn es ausreichend und vor allem die richtigen Mitarbeiter an Bord hat oder an Bord bekommt. Weltweit sind wir derzeit ca. 1.200 Sensor People in 21 eigenen Vertriebsgesellschaften. 2020 blieben die Mitarbeiterzahlen bei Leuze stabil. 2021 wird Leuze auch weiterhin massiv in neue Fachkräfte investieren. „Die Welt“ zählt Leuze in ihrer jährlich in Auftrag gegebenen branchenübergreifenden Studie 2020 dann auch zu den Arbeitgebern mit „sehr hoher Attraktivität“. Darüber freuen wir uns als Unternehmen natürlich sehr und werden 2021 auch weiter in unsere Arbeitgebermarke investieren. Auch die Fort- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter sowie Nachwuchsförderung ist ein wichtiger Teil unserer Wachstumsstrategie.

Image
leuze_sensorpeople_wandel.jpeg
Foto: Leuze
Wachsen und Wandel gestalten kann ein Unternehmen nur dann, wenn es ausreichend und vor allem die richtigen Mitarbeiter an Bord hat oder an Bord bekommt.

Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft

Unsere Fähigkeit und Überzeugung, permanenten Wandel zu gestalten, zieht sich durch alle Bereiche hindurch: Technologieführerschaft und konstantes Wachstum stellen für uns die Basis dar, um Verantwortung für unsere Umwelt und Gesellschaft übernehmen zu können. Das ist für uns Sensor People selbstverständlich und Teil unserer Philosophie. Wir wollen Verantwortung übernehmen. Und wir wollen die Zukunft aktiv und positiv für nachfolgende Generationen gestalten. Nicht nur in technologischer Hinsicht, sondern auch in gesellschaftlicher und ökologischer.  Schon zu Zeiten, als Leuze noch in der Textilindustrie zuhause war, erfolgte die Ansiedlung am heutigen Stammsitz von Leuze exakt dort, weil mit der dort fließenden Lauter, Wasser für die Textindustrie verfügbar war. Schon damals nutzte Leuze die eigene Wasserkraft zur Stromerzeugung. Auch heute setzt Leuze auf 100% Grünstrom aus regenerativen Energiequellen und kauft unter anderem Strom aus den mittlerweile verpachteten Wasserkraftwerken zurück. Das ist nur eine Maßnahme aus unserem definierten jährlichen Stufenplan. Mit dem erklärten Ziel, in Deutschland 2025 klimaneutral zu sein, haben wir einen solchen Stufenplan mit messbaren Etappenzielen entwickelt. Je Stufe haben wir konkrete Aktivitäten definiert, die auf das Ziel, unsere Emissionen auf null herabzusetzen, einzahlen. 2021 werden wir konkret an dem Thema Energieverbrauch und eigenständige Stromerzeugung via PV-Anlage an unseren verschiedenen Standorten arbeiten.

Aus Leuze electronic wurde Leuze

Selbst- und verantwortungsbewusst proaktiv Denken und Handeln, innovativ und kreativ ihren eigenen Weg finden und diesen konsequent gehen – das macht uns Sensor People aus. Und genau das spiegelt sich in der Marke Leuze wider, die wir seit Anfang 2020 neu positionieren. Vor exakt einem Jahr wurde aus Leuze electronic Leuze. Mit diesem Schritt schärfen wir unsere Marke weiter und fokussieren uns noch stärker. Der Name und die Marke Leuze in ihrer Klarheit stehen für höchste Innovationskraft. Aber nicht nur, weil wir neue Technologien entwickeln, sind wir innovativ. Für uns bedeutet Innovation, die Technik so zu gestalten, dass für unsere Kunden ein konkreter Nutzen, bezogen auf ihre spezifische Applikation entsteht. Dies gepaart mit unserem tiefgreifenden Applikations-Knowhow in unseren Fokusindustrien – das ist unsere Stärke. Daraus folgt, wie ich einen Sensor bauen muss im Hinblick auf seine Performance, sein Design und seine Bedienung, immer mit dem Anspruch einer höchstmöglichen Benutzerfreundlichkeit und Integrationsfähigkeit. Diese Innovationen entwickeln wir zielorientiert und stets zum Nutzen unserer Kunden. Unsere Kunden dauerhaft erfolgreich zu machen, ist unser Ziel und Anspruch zugleich. So setzen wir häufig neue technologische Maßstäbe, die uns am Markt differenzieren und die häufig an den Grenzen des Machbaren liegen. Unsere technologischen Kompetenzen, zielgerichtet angewandt auf die relevanten Industriesegmente, ließen globale Applikationsschwerpunkte entstehen, in denen wir die Marktführerschaft anstreben.  Allein in den letzten 10 Jahren haben wir weit über 250 Patente angemeldet. Und so haben wir auch im letzten Jahr völlig neue Technologien an den Markt gebracht und damit wiederholt neue Maßstäbe gesetzt. Auf diese werde ich nachher noch detaillierter eingehen. Und auch einen Ausblick auf die Innovationen geben, die Sie dieses Jahr von Leuze erwarten dürfen.

Image
leuze_headquarters_owen.jpeg
Foto: Leuze
Aus Leuze electronic wurde Leuze

„Smart Process Gating“ – wer hat`s erfunden?

Mit seinem „Smart Process Gating“ ist Leuze electronic Gewinner des GIT Sicherheit Award 2019 und damit nominiert für den „Best of Industry-Award 2019“.
Artikel lesen
Image

Wirtschaftsmeldungen

Coronasichere Trennwände für Büros und Seminarräume

Hochwertige Trennwände für das Büro sind nicht nur in Corona-Zeiten eine gute Lösung. Auch darüber hinaus kann die Investition durchaus lohnen.

    • Wirtschaftsmeldungen
Image

Robotik & Handhabung

Auch im Gesundheitswesen sind Roboter im Einsatz

Wenn Laborkapazität fehlt, stößt das Gesundheitswesen schnell an seine Grenzen. Roboter sind hier eine wertvolle Alternative zur manuellen Testdurchführung.

    • Robotik & Handhabung, Automatisierung
Image
Über kurz und lang zur optimalen Energieversorgung dank Energiebeschaffungsmodelle – Ferdinand Eggert erklärt, wie’s geht.

News

Energiebeschaffungsmodelle zur optimalen Energieversorgung

Ferdinand Eggert erklärt verschiedene Energiebeschaffungsmodelle zur Energieversorgung und geht auch darauf ein, für welche Unternehmen sie sich eignen.

    • News, Wirtschaftsmeldungen
Image
Generationenübergreifende Geschäftsführung bei Mayr Antriebstechnik: Christian Illig, Günther Klingler, Fritz Mayr und Ferdinand Mayr (v.l.n.r.).

Wirtschaftsmeldungen

Die fünfte Generation übernimmt die Verantwortung

Wechsel in der Geschäftsführung des Familienunternehmens Mayr Antriebstechnik – die fünfte Generation übernimmt die Verantwortung

    • Wirtschaftsmeldungen, Wirtschaftsmeldungen, News