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An der Universität Kassel wird ein spezieller Master-Studiengang zum Thema Windenergie angeboten, der von überall auf der Welt online absolviert werden kann. Ab Oktober 2021 geht es wieder los.

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Windenergie berufsbegleitend als Master studieren

Die Uni Kassel als Pionier: Den weltweit ersten berufsbegleitenden Masterstudiengang rund um die Windenergie absolvieren Studierende auf allen Kontinenten. 

„Der Wunsch nach einer anderen, klimaschonenden Lebensform, die ohne fossile Energieträger auskommt, ist weltumspannend, und mit dem weltweit ersten berufsbegleitenden online Masterstudiengang Wind Energy Systems vermitteln wir das theoretische Wissen und die praktische Anwendungskompetenz, um diesem Ziel mit der Windenergie näher zu kommen“, sagt Prof. Dr. Detlef Kuhl. Er ist Akademischer Leiter jenes Studiengangs, den die Universität Kassel gemeinsam mit ihrer Managementschool Unikims schon 2015 als Pionier ins Leben gerufen und seither weiterentwickelt hat. Etwa 40 Studierende aus allen Kontinenten haben das Angebot aus Kassel zur wissenschaftlichen Weiterqualifikation nach einem ersten Studienabschluss bisher angenommen.

Prof. Dr. Detlef Kuhl kommt als Ingenieurwissenschaftler aus der Luft- und Raumfahrt und hat schon an anspruchsvollen Projekten wie der Entwicklung des Haupttriebwerks der Ariane-Rakete mitgearbeitet. Schon im Studium der Luft- und Raumfahrtechnik begann er, seine Kenntnisse mit Blick auf die Entwicklung der Windenergie zu vertiefen, und ist  selbst ein Pionier der Windenergie: Seine Diplomarbeit bei M.A.N. Technologie galt 1992 der wissenschaftlichen Untersuchung der Dynamik der Windenergieanlage WKA 60 auf der Insel Helgoland, und in seiner ersten beruflichen Tätigkeit hat der Ingenieur bei Enercon an der Entwicklung der Windenergieanlage E36 respektive E40 mitgewirkt.

Master of Science im Fach Wind Energy Systems

Gemeinsam mit einem Team von Wissenschaftlern der Universität Kassel und des Fraunhofer IEE hat Kuhl nun das Masterprogramm Wind Energy Systems (Wes.online) für NaturwissenschaftlerInnen und IngenieurInnen entwickelt, die das Zusammenspiel der mechanischen und elektronischen Funktionsweise von Windenergieanlagen wissenschaftlich durchdringen wollen. Die WissenschaftlerInnen konzipierten das Programm ebenso für Fach- und Führungskräfte, die ihren Beitrag zur Verbesserung oder Weiterentwicklung des Designs oder einzelner Komponenten von Windenergieanlagen bei einem Windenergieanlagenhersteller oder -Zulieferer leisten wollen.

Am Ende des Studiums steht ein Master of Science im Umfang von 120 Credits. Das Lehrangebot sei sehr breit angelegt, so dass aus diesem auch über 150 Credits gesammelt werden könnten, sagt Prof. Dr. Detlef Kuhl: „Das große Angebot ermöglicht die Zusammenstellung eines zumindest in Teilen individuellen Studienprogramms, das es erlaubt Eignungen und Neigungen, aber auch berufliche Perspektiven  bei der inhaltlichen Planung des Studium zu berücksichtigen.“ 

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Theoretische Grundlagen und praktische Anwendung 

Der Masterstudiengang vermittelt die Grundlagen der Mathematik und Ingenieurwissenschaften für Windenergiesysteme, eröffnet den Studierenden die Spezialisierung entweder in der Energiesystemtechnologie oder auf den Gebieten der Simulation und Strukturtechnologie. Das technische Wissen wird kombiniert mit der Vermittlung von Kompetenz in Projektmanagement zum Betrieb eines Windparks, mit Vorlesungen in Energierecht sowie mit Wissen in der Finanzierung von Windenergieprojekten. Besonders attraktiv ist für die Studierenden aus aller Welt nach den Worten des Studiengangmanagers Dr. Andre Bisevic das Angebot einer Praxisphase in Deutschland in der Industrie, an der Universität Kassel sowie in den Fraunhofer-Instituten IEE in Kassel oder dem Fraunhofer-Institut für Windenergie in Bremerhaven. 

Die bis zu 40 Lehrenden kommen sowohl aus der Grundlagenforschung betreibenden Universität, als auch aus der anwendungsorientierten Forschung und Industrie. Diese große Bandbreite sei ein Alleinstellungsmerkmal des berufsbegleitenden online Masterstudiengangs wes.online, sagt Prof. Dr. Detlef Kuhl. Die Dozenten seien in der Art der Wissensvermittlung so vielfältig, wie die Lerntypen unter den Studierenden sowie deren Alter und Herkunft.

Die Windenergie hat Zukunft

Unter den Studierenden, berichtet Dr. Andre Bisevic, seien junge Bachelor-Absolventen mit erster Berufserfahrung, ein Manager von Ende 50 aus der Ölindustrie, der seiner Enkelin keine schmutzige Welt hinterlassen wolle, aber auch ein promovierter Experte mit Spezialwissen in der Mikrofontechnologie, der Wissen für die Ausrichtung in einer zukunftssicheren Branche erwerben wolle. Denn die Windenergie habe Zukunft. Die Zubauraten in der Windenergie wachsen seit Jahren, berichtet Dr. Andre Bisevic.

Während in den 1990er Jahren Dänemark das Pionierland der Windenergie gewesen sei und gemessen an seiner Einwohnerzahl die meiste Windkraftleistung installiert hat (0,835GW im Jahr 1996), folgten bald Spanien (1999: 1,812 GW) und dann Deutschland (2002: 12.001 GW). China habe damals kaum Windenergie zugebaut (1996: 0,079 GW) und sei heute am stärksten auf diesem Feld (2019: 2,36,40 GW). Indien habe aufgeholt (2019: 37,51 GW), und unter dem amerikanischen Präsidenten Joe Biden, verweist Dr. Andre Bisevic auf die Erwartung von Experten, dürfte sehr viel Geld in den Ausbau der Erneuerbaren Energien fließen: „Wenn die Amerikaner eine Technologie durchsetzen wollen, dann werden sie es tun. Da spielt die Windenergie eine große Rolle.“

Weltweit studieren neben dem Vollzeitjob

Der Masterstudiengang Wes.online ermöglicht es den Studierenden, sich neben Ihrem Vollzeitjob weiterzubilden - jederzeit und überall auf der Welt. Alle Kurse werden ausschließlich in englischer Sprache und online in virtuellen Klassenzimmern unterrichtet. Die Studierenden können wählen, ob Sie die Vorlesung live besuchen oder zu einem späteren Zeitpunkt auf die Aufzeichnung zugreifen. Auch die Prüfungen werden ausschließlich online absolviert. Die Vorlesungen finden in kleinen Klassen statt, so dass die Studierenden jederzeit die Möglichkeit haben, direkt mit den DozentInnen zu sprechen und Ihre Frage zu stellen, sei es während der Vorlesung oder zu einem anderen Zeitpunkt per Mail.

 „Außerdem haben die Studierenden die Flexibilität, sich für so viele oder so wenige Kurse pro Semester anzumelden, wie sie möchten, oder sogar ein Urlaubssemester zu nehmen, wann immer Sie es brauchen. Das führt zwar zu langen Studienzeiten, aber das ist für uns kein Problem, denn wir wollen uns komplett auf die individuellen Bedürfnisse, die Pflichten und Lebensumstände unserer berufstätigen internationalen Teilnehmer einstellen“, erläutert Prof. Dr. Detlef Kuhl.

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Berufsbegleitend studieren? Das geht! „Wir wollen uns komplett auf die individuellen Bedürfnisse unserer berufstätigen Teilnehmer einstellen“, betont Prof. Dr. Detlef Kuhl, akademischer Leiter des Master-Studiengangs „Wind Energy Systems“.

Online-Zertifikate senken die Hürden

Zusätzlich zum Masterprogramm bietet die Hochschule mehrere Zertifikat-Programme an. Diese setzen sich aus fünf sorgfältig ausgewählten Modulen des Masterprogramms zusammen und können in ein späteres Studium eingebracht werden. „Als ZertifikatsteilnehmerInnen studieren Sie gemeinsam mit den Masterstudierenden und können im Oktober eines jeden Jahres in das Masterprogramm wechseln - entweder in der Mitte oder am Ende Ihres Zertifikatsstudiums“, erklärt Prof. Dr. Detlef Kuhl.

Die insgesamt große Flexibilität sei in einem internationalen Studiengang notwendig, da die Interessenten im Nachweis ihrer Zugangsqualifikation und im Anmeldeverfahren je nach Heimatland unterschiedliche Hürden nehmen müssten, während die Studiengebühren von 14.000 EUR für sieben Semester - je nach Herkunft und Perspektive – als Barriere oder einladend niedrig erschienen. „Wir wollen mit dem Studiengang die Idee der Windenergie in die Welt tragen, um die Welt grüner zu machen. Das sollte nicht an den finanziellen Möglichkeiten scheitern, und wir arbeiten zum Beispiel mit unseren Zertifikat-Programmen und in anderen Kooperationen daran, diese Hürde zu senken“, sagt Prof. Dr. Detlef Kuhl.

Der nächste Studienjahrgang startet im Oktober 2021. Weitere Informationen finden Sie natürlich auf der Webseite der Universität Kassel.

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