Zwei Herausforderungen sind für mittelständische Unternehmen für ihre Zukunft zentral:
- mit eigener Nachhaltikeit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten
- fehlende Nachwuchskräfte begeistern.
Nicht nur Politiker/innen, sondern auch Konsument/innen und potentielle Mitarbeiter/innen fordern dies. Dies trifft insbesondere auf Unternehmen zu, die sich außerhalb von attraktiven Städten und Ballungsgebieten befinden. Für junge Arbeitnehmer/innen ist es nicht mehr attraktiv in strukturschwache Regionen zu ziehen. Doch für die Unternehmen sind gut qualifizierte und motivierte Fachkräfte für die Weiterführung und Weiterentwicklung ihres Betriebs unerlässlich. Wie können diese zwei Herausforderungen auf einen Schlag gelöst werden?
Nachhaltigkeitsinnovationen brauchen agile Unternehmensstrukturen
Technologische Effizienzsteigerungen sind oftmals teuer und reichen nicht aus, um authentisch Nachhaltigkeitsziele zu verwirklichen. Unternehmen brauchen Mitarbeitende, die selbst vom Leitbild der Nachhaltigkeit überzeugt sind und dies motiviert sowie eigenverantwortlich im Unternehmen umsetzen. Solche Mitarbeitenden sind loyal und identifizieren sich stark mit ihrem Arbeitgeber, weil sie mit der Möglichkeit Nachhaltigkeitsveränderungen umzusetzen ihren eigenen Werten gerecht werden. Gleichzeitig blicken sie mit frischen Augen auf die Unternehmens- und Produktionsstrukturen. Sie finden kreative Lösungen und Innovationen zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsperformance. Doch wie diese Mitarbeitende finden?
Nachhaltige Innovationen sind nicht mit überarbeiteten Führungskräften und einem Team zu erreichen, die unmotiviert und gestresst in starren Organisationsstrukturen stecken. Es sind agile Unternehmensstrukturen notwendig, die von Eigenverantwortung, guter Vertrauens- sowie Konfliktkultur geprägt sind. Und genau solche Strukturen machen Arbeitgeber für Nachwuchskräfte attraktiv. Denn: Fragen wir junge Arbeitnehmer/innen, was ihr Traumarbeitgeber erfüllen muss, ist eine große Veränderung im Vergleich zu traditionellen Werten zu erkennen: Spaß an der Arbeit, Eigenständigkeit und die Welt ein bisschen besser zu machen stehen im Vordergrund. Eine steile Karriereleiter, Leistungsoptimierung und hierarchische Strukturen sind nur zweitrangig. Dies zeigen Studien, wie der Future Talents Report und „Generation Y“ vom Signium International. Laut diesen sind eine gute Arbeitskultur und Nachhaltigkeit zentral für die Motivation und Einsatz am Arbeitsplatz. Die junge Generation ist müde, sinnlose Arbeit zu verrichten.
Klare Verantwortlichkeiten und Entscheidungskompetenzen schaffen
Anstatt einer „Alle machen alles“-Mentalität, sollte auf die dezentrale Verteilung von Rollen und Aufgaben gesetzt werden. PR & Communications, Finanzen, Netzwerk & Externe Kommunikation, Projektleads - alle diese haben einen klar abgegrenzten Aufgabenbereich, in dem sie Verantwortung tragen und Entscheidungen treffen. Die übergeordneten Rollen „Strategie“ und „Interne Koordination“ haben die Fahrtrichtung des Unternehmens und Fragen von Teamzusammenstellung und Ressourcen im Blick. Gewünscht ist allerdings explizit kein Mikromanagement, sondern die Einhaltung von gesetzten Leitplanken, die den Teammitgliedern bei individuellen Entscheidungen zur Orientierung dient.
Die Mitarbeiter/innen in ihre Stärke bringen
Teamplayer/innen, Vorausgeher/innen, Kritiker/innen. Jeder Mitarbeiter/in soll in der Rolle landen, in der er/sie höchste Arbeitsqualität liefern kann und Motivation entfaltet. Dafür sollte eine Organisation auf demokratischen Prinzipien basieren. Das Team entscheidet, wer die beste Arbeit macht und gibt allen Rollen in regelmäßigen Abständen Feedback. Dies beugt Konflikte vor und ermöglicht den Inhaber/innen von Rollen sich selbst weiterzuentwickeln.
Die Kombination macht Unternehmen für Nachwuchskräfte attraktiv
ZOE ist ein wirtschaftlich arbeitendes Unternehmen und bietet Beratung und Schulungen zu den Themen Agilität und Nachhaltigkeit an. Das Unternehmen verwirklicht dies durch eine enge Bindung an die gemeinnützige Schwesterorganisation, das ZOE-Institut. Dieses entwickelt gemeinsam mit Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft neue Wege zu einer nachhaltigen Ökonomie für das 21. Jahrhundert. Der enge Austausch ermöglicht es, voneinander zu profitieren.
Diese Kombination aus Nachhaltigkeitsanspruch und einem agilen Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeitende selbstbestimmt und eigenverantwortlich arbeiten, macht Arbeitgeber für Nachwuchskräfte attraktiv. Mitarbeitende merken, dass sie mit ihren Werten und Wünschen ernst genommen werden und eine emotionale Bindung an das Unternehmen entsteht. Dies ist eine von vielen Möglichkeiten sich gleichzeitig agil und nachhaltig aufzustellen. Ein Wandel in der Unternehmenswelt wird in Zukunft noch viele weitere Formen von zukunftsfähigen Unternehmen hervorbringen, die selbstorganisiertes Arbeiten ermöglichen, Potentiale für mehr Nachhaltigkeit freisetzen und damit engagierte und motivierte Mitarbeiter/innen anziehen.