Foto: Pinpoint Scientific Limited

Antriebstechnik

Hydraulischer Zylinder im Reinraum

Für einen leichtgängigen Öffnungsvorgang wurden hydraulische Bremszylinder eingesetzt. Doch im Reinraum gelten andere Regeln.

Autor: Robert Timmerberg, Fachjournalist

Luft wird mit hoher Geschwindigkeit durch einen sehr schmalen Einlassschlitz gesaugt. Partikel, einschließlich Mikroben, treffen auf eine angelegte Kulturoberfläche in einer Petrischale und bleiben daran haften. Die Petrischale wird langsam unter dem Einlass gedreht. So trifft die Luft immer auf einen frischen Bereich der Kultur, was die Wahrscheinlichkeit eines Doppelaufpralls verringert.

Bei einer solchen aktiven Luftkeimsammlung im hochsensiblen Reinraumbereich werden spezielle Probenehmer verwendet, die Mensch und Material einen hohen Schutz gewähren sollen. Die mikrobiellen Luftprobenehmer der Impact-Air-Reihe von Pinpoint Scientific wurden für die kontinuierliche Überwachung in forschungstechnischen und industriellen Laborbereichen entwickelt. Dabei ist die mikrobiologische Umweltüberwachung über die ISO-Richtlinie 18593 geregelt. Für eine einfache und weitestgehend kontaktfreie Handhabung der Konstruktion setzt das auf Laborausrüstung spezialisierte britische Unternehmen hydraulische Bremszylinder von ACE Stoßdämpfer ein.

Ausschlaggebender Punkt für die Wahl hydraulischer Bremszylinder war laut Wyn Gordge, Vertriebsingenieur von ACE in Großbritannien, dass die Haube des Probenehmers ohne nennenswerten Kraftaufwand zu öffnen ist. Ohne diese Anforderung hätten sich auch die per Ventil exakt der gewünschten Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit anpassbaren Industriegasfedern aus Edelstahl angeboten. Weil die hydraulischen Bremszylinder des Typs HB15-50 lediglich angetippt werden müssen, um den Öffnungsvorgang der Haube auszulösen, fiel die Wahl auf diese Komponenten. Ein weiteres Plus ist der sanfte Schließvorgang mit zusätzlicher Dämpfung, den diese Bremszylinder ermöglichen.

Öl und Edelstahl – Aufpeppen für den Reinraum

Da die Impact-Air-Sampler meist in kritischen Laborumgebungen und Reinräumen eingesetzt werden, kam laut Pflichtenheft Maschinenöl als Dämpfungsmedium im Korpus des Bremszylinders nicht infrage. Aufgrund dieser Anforderung und wegen der empfindlichen Einsatzgebiete wählte ACE ein spezielles Pflanzenöl mit ganz ähnlicher Viskosität und Lebensdauer. Die Konstrukteure von Pinpoint Scientific steuerten dann im Zuge des Produktdesigns noch Edelstahlhülsen zur Ummantelung der hydraulischen Bremszylinder bei, deren Außenkörper serienmäßig aus beschichtetem Stahl gefertigt sind. Diese Maßnahme kommt nicht nur der Optik der Impact-Air-140 zugute, sondern erfüllt auch die hohen Hygieneanforderungen an den Betrieb in Reinräumen.

Die verwendeten Maschinenelemente von ACE sind durch ihre stufenlose Einstellbarkeit der Druck- bzw. Zugkraft zwischen 20 und 800 N bestens geeignet, um die Haube zu öffnen und wie gewünscht in einem Öffnungswinkel von 60° zu halten. Über ein Einstellsegment am Kolben erfolgt das Verstellen der beid- oder einseitig wirkenden hydraulischen Bremszylinder. Aufgrund ihrer hohen Qualität und langen Standzeiten ist den Wünschen von Endkunden im Laborbereich hinsichtlich der Häufigkeit der Öffnungs- und Schließvorgänge kaum ein Limit gesetzt, wie Pinpoint Scientific erklärt.

Foto: Pinpoint Scientific Limited Die Gesamtkonstruktion ist in Edelstahl ausgeführt. Dafür wurden auch die Bremszylinder in passende Edelstahlhülsen gesteckt..
Foto: ACE Stoßdämpfer Mit Außendurchmessern zwischen 12 und 70 mm und Hüben zwischen 10 und 800 mm können die hydraulischen Bremszylinder der Produktfamilie HB von ACE auch als einfach oder doppelt wirkende Bremsen eingesetzt werden, die Druck- und Zugkräfte von 20  bis 50.000 N aufweisen .
Foto: ACE Stoßdämpfer Hydraulische Bremszylinder vom Typ HB sind in sich geschlossene, wartungsfreie, langlebige, einbaufertige und die Geschwindigkeit sehr präzise regulierende Systeme, für die es DIN-genormtes Zubehör gibt.