Foto: RK Rose + Krieger

Antriebstechnik

Leichtgewicht für historische Schwergewichte

Aluminium-Schwerlastprofile sind vergleichsweise leicht, trotzen aber dennoch hohen dynamischen Belastungen – wie die hoch belastbaren Transportwagen des Deutschen Museums zeigen.

Das Deutsche Museum wird seit 2016 und noch bis 2028 umfangreich renoviert. Für ein Museum ist eine solches Vorhaben ein enormer logistischer Aufwand. Besonders herausfordernd wird es, wenn es sich bei den Exponaten um tonnenschwere Turbinen, Brauereikessel oder Schiffskolben handelt, wie bei der umfassenden Renovierung des Haupthauses des Deutschen Museums in München. Um die kostbaren teilweise mehrere Tonnen schweren Exponate durch das Museum bewegen zu können, wurde eine flexible Transportmöglichkeit gesucht. Schnell war klar, dass Transportgestelle auf Rollen die Lösung sein könnten. Bei der Internetrecherche nach einem geeigneten Anbieter stieß das Team vom Deutschen Museum auf RK Rose + Krieger und deren Blocan-Profilbaukasten. „Im Gespräch ergab sich dann, dass aufgrund der hohen zu bewegenden Lasten, der freitragenden Längen der Exponate und der Statik des historischen Museumsgebäudes Gestelle aus unseren Aluminiumschwerlastprofilen die Lösung sein könnten“, erinnert sich Katja Schäkel, die Projektleiterin auf Seiten RK. Entscheidend für die Auswahl des Systems: Das Eigengewicht der Transportwagen musste gering sein und das Gesamtgewicht auf viele einzelne Rollen verteilt werden, da der neue Hohlraumboden des Museums nur geringe Punktlasten tragen kann. Zudem durfte die Bauhöhe der Wagen, bedingt durch die Raum- und Türhöhen des Museums, das Maß von 460 mm nicht überschreiten. Die Aluminium-Schwerlastprofile von RK Rose + Krieger erfüllten diese Anforderungen . Auch die Flexibilität des Blocan-Profilmontagesystems, das dank spezieller Verbindungselemente einen schnellen, unkomplizierten Umbau oder ein Koppeln der Schwerlast-Transportwagen gestattet, überzeugte.

Zubehör rundet Konstruktion ab

Eine besondere Herausforderung stellte die Suche nach geeigneten Rollen für die Transportwagen dar. Fündig wurde das Konstruktionsteam bei der Blickle Räder + Rollen GmbH aus Rosenfeld, die als Einzige die erforderlichen gefederten Schwerlastrollen als Sonderanfertigung für den Einsatz im Deutschen Museum liefern konnten. Die besonders robusten Doppellenkrollen mit Gummireifen und einer Tragfähigkeit bis 6 t können bei kleinem Raddurchmesser besonders große Lasten aufnehmen. Zudem schonen sie den Boden und dämpfen Vibrationen bei gleichzeitig hohem Fahrkomfort. Damit aus den auf Länge zugeschnittenen Schwerlastprofilen ein Transportwagen wird, bedarf es abgesehen von den speziellen Druckverbindern und den Rädern noch weiteren Zubehörs. Bei den Rollwagen sind es vor allem Knotenwinkel, die den Konstruktionen die erforderliche Stabilität verleihen. Zum umfangreichen Zubehör des Blocan-Profilbaukastens zählen aber auch Abdeckbleche und (Gelenk-)Stellfüße, die hohe Stützkräfte aufnehmen. Spezielle Anschlussplatten gestatten die nachträgliche Ergänzung bestehender Konstruktionen oder Verlängerung von Profilen. Stirnseitig angebracht können sie damit „stumpf“ zusammengeflanscht werden. Standardisierte Nutensteine dienen der Anbindung von Produkten des allgemeinen Profil-Montagesystems. Nicht zuletzt vervollständigen Kunststoff-Abdeckprofile zum bündigen Schließen von Längsnuten – als Schutz vor Schmutz und zum Fixieren von in den 18 mm breiten Nuten verlegten Kabeln – das umfangreiche Zubehör.

Foto: RK Rose + Krieger Die Aluminium-Schwerlastprofile von RK Rose + Krieger im Größenvergleich

Noch viel zu tun

„Bislang haben wir vor allem Exponate für die neuen Dauerausstellungen auf den Rollwagen transportiert, darunter den Fendt Vario 200, das Supraleitende Zyklotron, einen Fleischhacker und zwei Brauereikessel sowie viele weitere große und vor allem schwere Ausstellungsmöbel“, erzählt Wolfgang Hofmann, zuständig für das Sammlungsmanagement des Deutschen Museums. Das schwerste und voluminöseste Teil war bisher eine 8 t schwere Gasturbine. Die einzelnen Ausstellungsstücke legten dabei auf den je nach Objekt von bis zu acht Personen bewegten Transportwagen eine Strecke von etwa 150 m zurück. Die Transportgestelle sind nach wie vor im Einsatz, denn „das Projekt ist noch lange nicht zu Ende und wir haben noch viel vor. Geplant sind weitere Bewegungen von Ausstellungsobjekten wie dem ersten Diesel Motor, der sechs Tonnen wiegt, und einem 5,5 Tonnen schweren Schiffskolben“, berichtet Wolfgang Hofmann, der sehr zufrieden mit der Transportlösung ist und sich auch lobend über die Projektabwicklung von RK Rose + Krieger äußerte, bei der gemeinsam Ideen weiterentwickelt und Lösungen gefunden wurde.

Foto: Deutsches Museum Dank der geringen Bauhöhe der Transportwagen wird die maximale Transporthöhe nicht überschritten.
Foto: Deutsches Museum Bis zu acht Personen bewegen die Exponate auf den Transportrollern von RK Rose + Krieger an ihren Platz in den neuen Ausstellungsräumen des Deutschen Museums.
Foto: Deutsches Museum Hier wurde ein Exponat auf zwei kleine Transportwagen gesetzt.