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Werkstoffe

Von Keramik bis Polymer

Diese Woche geht es um AM-Werkstoffe. Aber auch um eine Übernahme im Keramik-Druck und um Zertifikate für Anwender.

In Deutschland sind Urkunden und offizielle Bescheinigungen sehr wichtig. Das hat Stratasys offensichtlich erkannt und bietet Anwendern nun Zertifikate an. Sie starten mit einer Bescheinigung für Anwender von FDM-Druckern aus dem Stratasys-Angebot. Das Zertifikat soll ein gewisses Kompitenzniveau sicher stellen, das über eine Kombination aus Selbststudium, Fernstudium und Präsenzunterricht erworben wurde. Für das Zertifikat gibt zwei je zweitägige Schulungen, eine für Konstrukteure, eine für Applikateure. Der Konstruktionsteil umfasst den gesamten Design-Prozess einschließlich Materialkunde und Troubleshooting.

Keramik-Druck: Lithoz übernimmt Ceraming

Ceraming, eine Ausgründung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), wurde von Lithoz übernommen. Ceraming hat das keramische 3D-Druckverfahren LSD (Layerwise Slurry Disposition) weiterentwickelt und marktreif gemacht. Mit dem Verfahren können Hochleistungskeramiken kosteneffizient und qualitativ hochwertig produziert werden. 

Das Verfahren ermöglicht extrem hohe Dichten der gedruckten Keramiken und folglich eine besonders hohe Material- und Produktqualität. Auch ist die Designfreiheit keramischer Komponenten durch den Einsatz des LSD-3D-Drucks im Vergleich zu herkömmlichen Produktionsverfahren deutlich größer. 

Hochleistungskeramiken besitzen einzigartige Eigenschaften: Sie sind ungewöhnlich hart und fest, gleichzeitig hitzebeständig und resistent gegen Verschleiß und Korrosion. Sie werden dort eingesetzt, wo andere Materialien an ihre Leistungsgrenzen geraten. Damit sind sie attraktiv für zahlreiche Anwendungen wie Turbinenschaufeln von Flugzeugen, Lager von Verbrennungsmotoren, Isolatoren von Zündkerzen oder von Stromleitungen.  

Werkstoffe: Metallegierung und Polymere für den 3D-Druck

Die Nickellegierung Inconel 625 ist jetzt für alle 3D-Drucker von Desktop Metall qualifiziert. Mit IN625 hochfeste und hochtemperaturbeständige Teile gedruckt, wie sie beispielsweise in der Luft- und Raumfahrt, der chemischen Verarbeitung und der Offshore-Energieindustrie gebraucht werden. Die Nickellegierung steht für hohe Festigkeit, Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit. Doch sie ist schwer zerspanbar. Daher lohnt sich eine additive Verarbeitung

Figure 4 Tough Clear ist das erste transparente Material von 3D Systems für die Figure 4, das für Teile mit langer Nutzungsdauer und funktionale Prototypen entwickelt wurde. Seine Transparanz würde sich durch Nachbearbeitung verbesserern, verspricht das Unternehmen. So kann etwa das Innenleben bei Flüssigkeits- und Gasdurchfluss beobachten oder die Lichtdurchlässigkeit und -reflexion bei Linsen, Lichtleiter und Beleuchtungsabdeckungen verbessert werden. Tough Clear soll auch gute Werte für Schlagfest- und Zugfestigkeit sowie bei Dehnungseigenschaften bieten, die laut 3D Systems acht Jahre stabil bleiben.

Für das selektive Lasersinterdruckern (SLS) bietet 3D Systems Duraform PA-x Black an. Es besitzt ähnliche Eigenschaften wie spritzgegossene Kunststoffe und zeichnet sich durch eine hohe Schlagfestigkeit mit hoher Bruchdehnung in jeder Richtung aus. Sagt das Unternehmen. Duraform PA-x Black kann mit jedem handelsüblichen SLS-Drucker verwendet werden, unabhängig vom Hersteller.