Foto: Schmalz

Automatisierung

Bin Picking in Rekord-Zeit

Mit dem Solution Kit von Schmalz sollen Roboterzellen schneller sehen, greifen und mit übergeordneten Systemen kommunizieren können.

Um das Zusammenspiel von Greifer, Roboter, Kamera und Pick-Software zu perfektionieren, hat Schmalz ein Solution Kit entwickelt, dessen Clou das offene Operating System ivOS ist. Das Plug-&-Work-fähige Kit sollen Anbieter von Roboterzellen schnell in jede Bin-Picking-Applikation integrieren können. Eine kundenspezifische Anpassung sei dennoch gegeben. Zu dem mitgelieferten Engineering-Komplettpaket gehören unter anderem alle CAD-Daten, Schaltpläne und technischen Auslegungen.

Greiftechnik, 3D-Vision-Sensoren und eine spezifische Software-Konfiguration können zum Solution Kit dazu gekauft werden. Auch verschiedene Schnittstellen, etwa für die Kommunikation zu Warehouse-Management-Systemen oder um Daten in Echtzeit auszutauschen, integriert Schmalz auf Anfrage. Die Idee hinter dem Solution Kit ist nicht auf ein Anwendungsszenario beschränkt, neben der Bin-Picking-Applikation arbeitet Schmalz an weiteren Pick-Varianten.

2.700 Picks pro Stunde

Die Pilot-Anwendung befindet sich am Hauptsitz von Schmalz. Dort hat das Unternehmen Körber die Roboterzelle in die vorhandene Logistik integriert. Zwei Roboter schaffen 2.700 Picks pro Stunde. Die Roboter arbeiten simultan und können die Greifer innerhalb einer Sekunde wechseln, je nachdem, ob Schachteln, Fläschchen oder Beutel zu handhaben sind. Zwei 3D-Kameras blicken nach jeder Entnahme in die Kiste, die Pick-Software analysiert diesen Input, berechnet und steuert den nächsten Griff. Für den besten Pick greift das System auf verschiedene Greif-Algorithmen zurück. Die Energieführung ist in den Greifer integriert, der mit seinen fünf Achsen in jede Ecke der Kiste reicht.

Für den ersten Anwendungsfall baut Schmalz auf die Expertise der Supply-Chain-Experten von Körber. Diese haben zusammen mit Schmalz bei der Pilot-Anwendung die fördertechnische Anbindung der Roboter-Pickzelle an das existierende Logistiksystem sowie die Integration der Zelle in die Materialflusssteuerungssoftware realisiert. Damit ist Körber der erste Integrator, der das Solution Kit erfolgreich verbaut hat.