Foto: Mayr Antriebstechnik

Antriebs- und Steuerungstechnik

Bremsen intelligent überwachen und steuern

Auf der SPS IPC Drives 2017 präsentiert Mayr Antriebstechnik die intelligenten Module Roba-Brake-Checker und Roba-Torqcontrol.

Sie machen Bremsen fit für die Herausforderungen der Industrie 4.0 und schaffen zudem die Voraussetzungen für vorbeugende Fehlererkennung und Wartung – die intelligenten Module Roba-Brake-Checker und Roba-Torqcontrol von Mayr Antriebstechnik.

Anpassbare Bremsreaktionen

So hat das Unternehmen mit dem Modul Roba-Torqcontrol eine intelligente und wirtschaftlich attraktive Lösung entwickelt, mit der anpassbare Bremsreaktionen möglich sind und Maschinen definiert zum Stillstand gebracht werden können. Voraussetzung für diese elektronische Bremsmomentregelung ist, dass die Anlage die Betriebszustände wie beispielsweise Beladung, Geschwindigkeit oder Beschleunigung erfasst und in ein Vorgabesignal für das Modul umwandelt. Wird das Modul Roba-Torqcontrol in einem geschlossenen Regelkreissystem verwendet, ist es möglich, definierte Verzögerungsrampen zu fahren, das heißt, die Maschinen sanft und entsprechend der Anforderungen zum Stillstand zu bringen. Das Modul kann entweder mit 24 V oder 48 V Gleichspannung betrieben werden und Bremsen mit einem Spulennennstrom von 10 A beziehungsweise 5 A ansteuern. Mit zwei Digitaleingängen lässt sich die resultierende Anpresskraft auf die Bremsbeläge auf 30 %, 50 %, 75 % oder 100% der Nennfederkraft vorgeben. Alternativ ist auch ein stufenloses analoges Vorgabesignal von 0 bis 10 V (30 - 100 %) möglich.

Permanentes Bremsenmonitoring

Neben dem Modul Roba-Torqcontrol zum Steuern von elektromagnetischen Sicherheitsbremsen hat Mayr Antriebstechnik mit dem Modul Roba-Brake-Checker eine intelligente Lösung zum Monitoring der Bremsen entwickelt. Beiden Modulen liegt dasselbe Funktionsprinzip zugrunde. Das Modul Roba-Brake-Checker dient ausschließlich der Überwachung der Bremsen, das Modul Roba-Torqcontrol teilt die Überwachungsfunktion und kann Bremsen zudem steuern. Je nach Einsatzfall können Anwender die entsprechende Lösung wählen. Die beiden Module arbeiten ohne Sensor. Sie analysieren stattdessen Strom und Spannung und erkennen dadurch die Bewegung der Ankerscheibe. So wissen sie, in welchem Zustand sich die Bremse befindet.

Vorausschauende Wartung

Neben dem Schaltzustand können die Module auch rückschließen auf Temperatur, Verschleiß und Zugweg- oder Zugkraftreserve, das heißt, ob der Magnet noch genügend Kraft hat, die Ankerscheibe anzuziehen. Mit den neuen Modulen werden bei der Überwachung also deutlich mehr Prozesse abgebildet als bislang zum Beispiel mit Hallsensoren oder Mikroschaltern beziehungsweise induktiven Näherungsinitiatoren. Bei Erreichen der Zugkraftreserve senden Roba-Brake-Checker und Roba-Torqcontrol so frühzeitig ein Warnsignal, dass noch eine bestimmte Betriebszeit der Bremse möglich ist. In dieser Zeit kann der Maschinenbetreiber die Wartung gezielt und abgestimmt auf seinen Arbeitsprozess vornehmen – vorausschauende Wartung sozusagen.

Der Roba-Brake-Checker ist jetzt auch in einer Ausführung für Wechselspannung erhältlich. Daneben wird das Modul in einer weiteren Version künftig auch die Versorgung der Bremse übernehmen und damit den Gleichrichter ersetzen. Schaltzustandsüberwachung und Bremsenansteuerung sind somit in einem Gerät kombiniert.

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