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Seit der Inbetriebnahme des Sintratec SLS-3D-Druckers wurden bei AFSP mehr als 1.300 Paar Orthesen produziert und dazu rund 500 kg PA12-Pulver verarbeitet.
Foto: Sintratec
Seit der Inbetriebnahme des Sintratec SLS-3D-Druckers wurden bei AFSP mehr als 1.300 Paar Orthesen produziert und dazu rund 500 kg PA12-Pulver verarbeitet.

Inhaltsverzeichnis

Aus der Praxis

Mit 3D-Druck zu Fußeinlagen nach Maß

AFSP hat mit selektivem Lasersintern – SLS – in den letzten drei Jahren bereits über 1.300 Paar personalisierte Fußeinlagen aus PA12 hergestellt

Seit fast drei Jahren setzt der Australier Mark Ireland in seinem Unternehmen erfolgreich ein Sintratec S2 System ein und konnte mit dem Schweizer SLS-3D-Drucker bereits über 1.300 Paar personalisierte Fußeinlagen für Patientinnen und Patienten herstellen. Das Unternehmen in Albany, Australien, nennt sich Advanced Family and Sports Podiatry AFSP und ist auf die Behandlung von Schmerzen und Funktionsstörungen der Füße spezialisiert.

Orthesen aus dem 3D-Drucker

Anfang 2021 entschloss sich Marc Ireland, Inhaber und leitender Podologe bei AFSP, zur Anschaffung einer Sintratec S2. Seither setzt das Team den 3D-Drucker im eigenen Haus ein, um Betroffenen eine Behandlung innerhalb von 24 Stunden anbieten zu können. „Wir haben mit der S2 die Möglichkeit, Einlagen passgenau für unsere Patientinnen und Patienten herzustellen – und das in einer Zeit, die mit Outsourcing nicht erreichbar wäre“, betont Ireland. Auch die Präzision und Designfreiheit des selektiven Lasersinterns (SLS) erweist sich als wichtiger Vorteil gegenüber der konventionellen Fertigung, bei der zuvor CNC-Fräsen eingesetzt wurden. Mark Ireland erklärt: „Wenn der Fuß einer Patientin eine Deformität aufweist, die mit den bisherigen Techniken nicht behandelt werden konnte, kann die S2 das Machbare neu definieren.“

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Nach dem 3D-Druck und der Reinigung sind die Einlagen aus PA12 einsatzbereit.
Foto: Sintratec
Nach dem 3D-Druck und der Reinigung sind die Einlagen aus PA12 einsatzbereit.

Additive Fertigung wesentlich effizienter

Die konventionelle Herstellung von orthopädischen Einlagen ist aufgrund der zahlreichen Arbeitsschritte zeit- und kostenaufwändig. Im Gegensatz dazu ist die Additive Fertigung wesentlich effizienter geworden. Zunächst wird auf Basis eines individuellen Fußscans und von Laufbanddaten ein 3D-Datenmodell erstellt, um die Orthesen optimal an die Anatomie der Person anzupassen. Nach der Umsetzung in ein 3D-Design erfolgt der Druck auf dem pulverbasierten S2-System. Mark Ireland verwendet dafür Sintratec PA12, ein robustes Nylonmaterial. „Die Leichtigkeit und Beständigkeit dieses Materials bleibt von traditionellen Methoden unerreicht“, so der Podologe. Nach dem Druck und der Reinigung sind die Einlagen einsatzbereit.

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Auf Basis eines individuellen Fußscans und von Laufbanddaten wird ein 3D-Datenmodell erstellt, um die Orthesen optimal an die Anatomie der Person anzupassen.
Foto: Sintratec
Auf Basis eines individuellen Fußscans und von Laufbanddaten wird ein 3D-Datenmodell erstellt, um die Orthesen optimal an die Anatomie der Person anzupassen.

Umdenken erforderlich

Für das Team von AFSP bedeutete der Schweizer 3D-Drucker ein wichtiges Umdenken: „Als wir anfingen, die S2 zu verwenden, fertigten wir wahrscheinlich Orthesen an, die eher traditionell gestaltet waren“, sagt Ireland. „Doch mit der Zeit begannen wir, die Leistungsfähigkeit des Materials zu nutzen, um Hilfsmittel herzustellen, die Füße und Schuhe besser aufeinander abstimmen und eine individuelle Passform bieten, die den Sitz des Fußes im Schuh verbessert.“ Gerade bei medizinischen Hilfsmitteln sind diese Faktoren entscheidend, um schmerzhafte Bereiche zu entlasten oder Fehlstellungen zu korrigieren.

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Neben solchen Fußeinlagen hat AFSP auch schon viele andere medizinische Hilfsmittel wie wie Fersenerhöhungen, Varus- und Valguskeile und haben sogar Schuherhöhungen 3D-gedruckt.
Foto: Sintratec
Neben solchen Fußeinlagen hat AFSP auch schon viele andere medizinische Hilfsmittel wie wie Fersenerhöhungen, Varus- und Valguskeile und haben sogar Schuherhöhungen 3D-gedruckt.

Verschiedenste medizinische Hilfsmittel gedruckt

Inzwischen werden bei AFSP aber nicht nur Fußorthesen im 3D-Druckverfahren hergestellt. „Wir drucken auch speziell auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnittene Hilfsmittel wie Fersenerhöhungen, Varus- und Valguskeile und haben sogar Schuherhöhungen gedruckt, die in die Zwischensohle von Schuhen integriert werden, um Menschen mit Beinlängendifferenzen zu helfen“, erklärt Mark Ireland. Die leichten und dennoch stabilen Strukturen bieten so eine vielseitige Unterstützung für die unteren Gliedmaßen. Bis heute konnten Mark Ireland und sein Team mit der Technologie von Sintratec bereits mehr als 1.500 Patientinnen und Patienten mit 3D-gedruckten Hilfsmitteln ausstatten.

Stückzahlen steigen

Mit dem stetigen Wachstum der australischen Praxis mussten auch die Stückzahlen Schritt halten. „Unsere Produktion von maßgefertigten Einlagen mit der S2 hat seit der Einführung des Systems jedes Jahr zugenommen“, sagt Ireland. Heute läuft der Drucker fast täglich. Der Durchsatz steht dabei sinnbildlich für den Erfolg der Sintratec-Technologie in der Podologie: Seit der Inbetriebnahme wurden mehr als 1.300 Paar Orthesen produziert und rund 500 kg PA12-Pulver verarbeitet. Das selektive Lasersintern ist dafür besonders geeignet, da keine Stützstrukturen benötigt werden und so im Falle der S2 bis zu acht Paar Einlagen gleichzeitig gedruckt werden können. Im Vergleich zum Outsourcing ergibt das eine Kostenersparnis von ungefähr 25%.

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Mark Ireland, Inhaber und leitender Podologe bei AFSP: „Die Leistung, Qualität und Zuverlässigkeit der Sintratec S2 hat uns eine Welt eröffnet, in der wir Betroffenen auf eine Weise helfen können, von denen wir früher nur träumen konnten.“
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Mark Ireland, Inhaber und leitender Podologe bei AFSP: „Die Leistung, Qualität und Zuverlässigkeit der Sintratec S2 hat uns eine Welt eröffnet, in der wir Betroffenen auf eine Weise helfen können, von denen wir früher nur träumen konnten.“

Für Mark Ireland ist es ist eindeutig, dass das Wachstum von AFSP ohne die S2 nicht möglich gewesen wäre: „Die Leistung, Qualität und Zuverlässigkeit der Sintratec S2 hat uns eine Welt eröffnet, in der wir Betroffenen auf eine Weise helfen können, von denen wir früher nur träumen konnten. Das System hat maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen und einen einzigartigen Service geschaffen, den nur wir unseren Kunden anbieten können.“ gk

Dieser Beitrag erschien zuvor auf unserem Partnerportal K-Zeitung.

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