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Antriebs- und Steuerungstechnik

Wie Groschopp die Herausforderungen der Fördertechnik überwindet

Groschopp verfügt über umfassendes Know-how in der Entwicklung und Produktion maßgefertigter Antriebslösungen für die Fördertechnik. Wie profitieren Kunden davon?

Fördertechnik umfasst heutzutage weit mehr als nur den Transport von Waren von einem Bearbeitungsschritt zum nächsten. Zu den klassischen Anwendungen gehören ebenso Positionieren, Dosieren und Sortieren – zum Beispiel das Positionieren von Wurstscheiben in Displays oder das Dosieren von Farbe beim Einfärben von Süßwaren. Weitere Anwendungsbeispiele sind Anlagen zum Sortieren und Portionieren von rohen und gekochten Eiern oder Anlagen zum Transport, Formen und Backen von Teiglingen. Ein Spezialgebiet stellen die sogenannten Durchlaufwaagen dar: Ohne Stopp des Förderbandes ermittelt eine Wägeeinheit das Gewicht der Produkte auf dem Band – da braucht es möglichst leichte und ruhig laufende Motoren, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.

„Fördertechnik ist ein extrem breites Feld – entsprechend vielfältig sind auch die Anforderungen der Kunden“, macht Christian Skaletz, Produktmanager bei Groschopp, deutlich. Seit 95 Jahren steht der Name Groschopp für elektrische Antriebstechnik auf höchstem Niveau. Die Viersener verstehen sich als Maßschneider und haben sich auf kundenspezifische Lösungen unter anderem für die Fördertechnik spezialisiert. Passgenau zugeschnitten auf die speziellen Bedürfnisse und Wünsche der Kunden entwickelt und fertigt Groschopp Antriebe, Motoren und Regler sowie Komplettlösungen für kleinere und mittlere Anlagen. Vor allem die Nahrungsmittelindustrie, die Verpackungsindustrie, die Pharma- und Chemie-Industrie sowie ausgewählte Spezialgebiete im Bereich Maschinenbau wie Schweißdrahtvorschub, Kuvertierung oder Leiterplattenfertigung setzen im Bereich Fördertechnik auf Antriebslösungen aus dem Hause Groschopp.

Für jede Anwendung der passende Antrieb

Je nachdem, welche Ziele der Kunde verfolgt, werden unterschiedliche Ansprüche an Leistung, Steuerung und Design des Antriebs gestellt. Bei einer konstanten Förderung ist ein kostengünstiger Wechsel- oder Drehstrommotor (bzw. Induktions- und Kurzschlussläufer) oftmals ausreichend, der genau an seinem Arbeitspunkt seine Arbeit verrichtet. Bei einer hoch dynamischen und genauen Positionierung hingegen – zum Beispiel beim Positionieren von Wurstscheiben in Displays – braucht es einen leistungsfähigen Servoantrieb, der extrem schnell beschleunigen und ebenso schnell wieder abbremsen sowie exakt an den vom Kunden gewünschten Stellen stoppen kann. Je nach Einsatzumgebung ist eine Beschichtung oder Edelstahlvariante sinnvoll. „Solange es um rein chemische Resistenzen geht, ist eine Beschichtung völlig ausreichend. Aber bei mechanischen Beanspruchungen braucht es Edelstahl. Bei einer robusten Reinigung mit dem Hochdruckreiniger kann eine Beschichtung schnell abplatzen. Edelstahl hingegen behält nur einen Kratzer zurück, bleibt aber weiterhin beständig“, erklärt Skaletz die Vorteile von Edelstahl-Motoren und Motoren-Getriebe-Kombinationen aus diesem Material.

Zentrale oder dezentrale Steuerung – wo liegen die Vorteile?

Gerade in der Fördertechnik ist das Thema Stillstandzeiten extrem wichtig – ein Aspekt, der auch bei der Steuerung zum Tragen kommt. Die dezentrale Steuerung, bei der sich die gesamte Elektronik direkt am Motor befindet, bietet hier einen wichtigen Vorteil: Beim Austausch des Motors – zum Beispiel im Falle einer Reparatur – kann der Produktionsprozess nach Einsetzen des neuen Motors ohne große Zeitverluste fortgesetzt werden. Synchronisierungs- und Anpassungsprozesse von Steuerung und Motor wie bei einer zentralen Steuerung entfallen. Wie sinnvoll die Integration der Steuerung in den Motor ist, hängt vom Einsatzbereich ab. Vor allem bei den Edelstahlvarianten werden die Steuerungseinheiten wegen der speziellen Hygiene-Anforderungen oftmals in den Motor integriert. Ist das Thema Reinigung nicht von so großer Relevanz – zum Beispiel bei der Dosierung von Kunststoffgranulaten –, ist aus Wärmeschutzgründen eine Platzierung der Elektronik als Aufbau auf dem Motor zu bevorzugen.

Neben Fragen zur Perfomance des Motors, Platzierung der Steuerungselektronik sowie Hygiene und Reinigung gilt es bei der Beratung, Entwicklung und Konstruktion von Antrieben für die Fördertechnik weitere Aspekte zu beachten. Auch Faktoren wie Temperatur zum Beispiel beim Einsatz in Kühlräumen in der Lebensmittelindustrie, Einsatzdauer beim Schicht-, Dauer- oder unregelmäßigen Betrieb der Anlage sowie Anforderungen an die IP-Schutzarten (Stichwort: Wellen- und Gehäusedichtung) spielen eine Rolle. Groschopp hat sich auf die individuellen Anforderungen seiner Kunden im Bereich Fördertechnik eingestellt und bietet eine breite Angebotspalette, die von einzelnen Produkten über die Integration von Antrieben in ein bereits vorhandenes Steuerungskonzept bis hin zu Komplettlösungen reicht. Realisiert werden kleinere und mittlere Serien mit Losgrößen von 5 bis 1.000 Stück.

Hygienic Design – mehr als Sauberkeit

Insbesondere das Thema Reinigung birgt besondere Herausforderungen an die Antriebslösungen in der Fördertechnik. So kommen in Branchen wie der Nahrungsmittel- oder Chemie- und Pharmaindustrie für eine bestmögliche Sauberkeit und maximale Hygiene der Produktionsanlagen regelmäßig aggressive hochalkalische und saure Reinigungsmittel zum Einsatz – harte Bedingungen für Motoren. Als EHEDG-Mitglied (European Hygienic Engineering & Design Group) entwickelt und produziert Groschopp je nach Kundenwunsch und Einsatzort Antriebe, die den EHEDG Guidelines und allen Anforderungen des Hygienic Designs entsprechen. So kann zum Beispiel ein komplettes Antriebssystem – vom Getriebe über den Elektromotor bis zur Steuerung – in ein Gehäuse integriert werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Das rundum geschlossene Motorgehäuse verfügt über keinerlei Ecken und Kanten, an denen sich Schmutz verfangen könnte – optimal für eine schnelle und sichere Reinigung.

Ein weiterer Fakt in puncto Reinigung ist zu beachten: Motoren sind betriebsbedingt oft warm. Werden sie dann gereinigt, kann in den Motoren ein Unterdruck entstehen, wodurch die Reinigungsflüssigkeit durch jede Pore ins Innere gelangen kann – das Aus für jeden Motor. „Wir schützen unsere Motoren gegen solche Effekte durch intelligente Maßnahmen“, erläutert Skaletz.

Weltweit im Einsatz

Fördertechnik ist ein sehr fragmentierter Markt. Zum Kundenkreis von Groschopp gehören Maschinenbauer, die meist selbst im Bereich Spezialmaschinen angesiedelt sind und ebenfalls nichts „von der Stange“ bieten. Da die Kunden von Groschopp ihre Maschinen weltweit vertreiben, stehen die Antriebslösungen aus Viersen rund um den Globus im Dienst der Fördertechnik. Der Schwerpunkt liegt in Europa und Asien, aber auch in Amerika und China halten Groschopp-Antriebe die Produktion am Laufen. Den chinesischen Markt bedient das nordrhein-westfälische Unternehmen seit zehn Jahren direkt aus seiner Tochterfima vor Ort. Selbstverständlich kann Groschopp für den internationalen Einsatz die Einhaltung internationaler Normen und Richtlinien wie CE, UL-Recognized und Rreach & ROHS sicherstellen.

Know-how in der Produktion von maßgefertigten Antriebslösungen

Zeit ist Geld und Stillstand der Tod – so abgedroschen diese zwei Redensarten auch sind, gerade für den Bereich Fördertechnik steckt viel Wahrheit in ihnen. Dank langjähriger Erfahrung verfügt Groschopp über umfassendes Know-how in der Entwicklung und Produktion maßgefertigter Antriebslösungen, die höchsten Ansprüchen an Performance und Hygiene genügen – für eine Produktion, die wie am Schnürchen läuft. Auch in Zukunft bleibt Groschopp in puncto Innovation in Bewegung, wie Produktmanager Skaletz verrät: „Wir möchten uns verstärkt als Systemanbieter positionieren. Hier sind in Kürze neue Produkte und Lösungen zu erwarten. Außerdem planen wir, den Bereich Hygienic Design weiter auszubauen.“

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