Die neue Ross-Technologie (Rotational Optical Strain System) bietet im Vergleich mit Dehnungsmessstreifen und Aufweitungsmessungen am Außendurchmesser einige Vorteile: Sie verwendet hochauflösende Industriekameras, die mittels Blitzlicht wiederholt Aufnahmen des Rotors unter Fliehkraftbelastung im Schleuderstand machen. Durch die Abbildung der Verformung des gesamten Querschnitts können Schwachstellen noch vor der Entstehung von Rissen erkannt und exakt Rotationsgeschwindigkeiten zugeordnet werden.
Dagegen messen die gebräuchlichen Dehnungsmesstreifen nur Verformungen in einem bestimmten Punkt. Aufweitungsmessungen bilden zwar die gesamte Außenhülle ab, blicken aber nicht tiefer.
Konzipiert für die Entwicklung innovativer Rotoren
Anwendung findet die Ross-Technologie während der Entwicklungs- und Testphase neuer Rotoren - besonders bei stark von Zentrifugalkraft belasteten Rotoren, wie e-Vtols, e-Drives oder Turbinenscheiben. Für e-Vtols-Rotoren aus neuen Materialien, zum Beispiel Kohlefaserverbundwerkstoffe, kann die Dehnungsmessung im Querschnitt des Rotors ebenfalls von Vorteil sein: Die Motoren für das elektrische Fliegen müssen besonders leicht sein, um das Gewicht des Flugkörpers in der Luft halten zu können. Hier ermöglichen die Informationen der Ross-Technologie eine Optimierung der Materialmenge und des Materialeinsatzes.
Im e-Drive-Motor kommt die neue Technologie zum Einsatz, um an den filigranen Strukturen dieser Rotoren die Verformungen unter Fliehkraftbelastung zu messen. Hierbei kann der um die Ross-Technologie erweiterte Schenck Schleuderservice den Entwicklungsabteilungen während der verschiedenen Prototypenphasen helfen, die Messwerte der Dehnung der rotierenden Körper zu erhalten. (hn)