Produkte werden unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten für einen funktionssicheren und gefahrlosen Einsatz während der vorgesehenen Betriebsdauer hergestellt. Trotz sorgfältiger Konstruktion und Fertigung sowie eingehender Erprobung gelingt es auch bei Einhalten der vorgesehenen Betriebsweise nicht immer, Fehler und Schäden an derartigen Erzeugnissen zu vermeiden. Die richtige Schadensanalyse kann zukünftige Schäden verhindern. Wie das gehen kann, zeigt VDI mit seiner Richtlinie 3822.
VDI-Richtlinie beschreibt systematisches Vorgehen
Gezielte Maßnahmen zur Schadensabhilfe und -verhütung können nur dann eingeleitet werden, wenn die Schadensursachen und Fehlereinflüsse durch systematische Untersuchungen aufgeklärt werden. Die Richtlinie VDI 3822 „Schadensanalyse“ beschreibt ein solches systematisches Vorgehen bei Planung, Art und Umfang der einzelnen Schritte im Rahmen einer optimalen Schadensanalyse. Dazu legt sie die Begrifflichkeiten der Schadensanalyse fest und entwirft eine sinnvolle Systematik der Klassifizierung und Beschreibung. Die Richtlinie soll nicht nur individuelle Schadensfälle (das heißt singuläre Schäden an einzelnen Produkten), sondern auch Serienschäden (das heißt Schäden, die in gleicher Art an vielen Produkten aufgetreten sind) berücksichtigen.
Die Vorteile systematischer Schadensanalysen
Schadensanalysen können zu Verbesserungen bei der Werkstoffentwicklung, der Werkstoffauswahl, der Konstruktion, der Fertigung und der Betriebsweise führen. Darüber hinaus können die gewonnenen Erkenntnisse sofort in die Qualitätssicherung eingehen, der Schadensprävention dienen und Entwicklungen einleiten, beispielsweise bei der Werkstoffproduktion und -entwicklung, Ver- und Bearbeitung, Prüfung und Anwendung von Werkstoffen. Schadensanalysen dienen laut VDI außerdem dazu, für ein technisches Erzeugnis ein Optimum aus Werkstoff-, Konstruktions-, Fertigungs- und Bauteileigenschaften unter Kostengesichtspunkten zu finden.