Autor: Andreas Wollny, Baier & Michels
Wer Autos, Landmaschinen oder Industrieanlagen herstellt, benötigt stets auch das, was viele Baugruppen im Innersten zusammenhält: Verbindungstechnik. Dazu zählen Schrauben, Dichtsysteme aber auch Gewindebolzen und -einsätze. Solche kleinen Elemente mit großer Wirkung produziert Baier & Michels (B&M).
1932 gegründet, heute Teil der Würth-Gruppe, unterstützt B&M das produzierende Gewerbe „als Problemlöser im Bereich der Kaltumformung“, sagt Jana Tischler, Leiterin Sales New Business. „Spezialisiert haben wir uns auf kundenspezifische Anforderungen an Bauteilverbindungen, die mit marktüblichen Technologien nicht realisierbar sind – und an die wir mit eigener Labor- und Entwicklungsexpertise herantreten.“
Gemeinsam mit Eugen Kraus, der bei B&M den Bereich Vertriebstechnik verantwortet, ist Tischler zu Gast in der Folge 266 des „Maschinenraum“-Podcasts von Dennis Rathmann. Mit Blick auf Herausforderungen wie Leichtbau und Materialmix diskutiert das Trio, inwieweit Hochleistungsschrauben das Zusammenspiel aus Qualität, Kosteneffizienz und Ökobilanz signifikant verbessern können – und welche Vorteile sie im Vergleich zu anderen Fügeverfahren wie dem Kleben mitbringen.
Es geht auch um die Frage, wie verbindungstechnische Innovationen entstehen. Im Fokus ist eine Reparaturmutter, die als Befestigungselement und zugleich als gewindeformendes Werkzeug zum Einsatz kommt: Konzipiert, um Bolzen von Beschichtungsrückständen und Schweißspritzern zu befreien, ist das B&M-Trimnut genannte Element in der Lage, verrostete oder beschädigte Gewinde wieder gangbar zu machen – oder ein fehlendes Gewinde zu furchen. „Es ist eine Lösung, die wir ursprünglich für Automotive-Kunden entwickelt hatten“, sagt Tischler. „Sie punktet zunehmend auch in anderen Branchen, etwa in der Agrartechnik“.
Darüber hinaus erfahren die Hörer, wie B&M die Technologie eines Blindniets in die einer geschlossenen Blindnietmutter integriert hat und, so Kraus, „eine intelligente Alternative zu den herkömmlichen Verschluss- und Dichtsystemen für Kanäle, Kühl- und Schmierkreisläufe entwickeln konnte“. Über das Funktionsprinzip des einteiligen Dichtstopfens mit dem Namen B&M-KL-Plug sagt Kraus: „Er zeichnet sich unter anderem durch einfaches Verbauen mit Standardwerkzeugen aus, was einen hohen Automatisierungsgrad begünstigt. Die Demontage erfolgt ohne Beschädigung des Gegenbauteils.“