Trumpf hat seine 3D-Druck-Software Trutops Print verbessert. Jetzt drucken Anwender damit Bauteile mit Überhängen bis 15° ohne Stützstrukturen (Supports). Auch bei schwer zu verarbeitenden Materialien wie Edelstahl ist ein Drucken in vielen Fällen ohne Suppports möglich. Doch Stützstrukturen erfüllen mehrere Zwecke: Sie verankern das Bauteil während des Drucks auf der Bauplatte, führen die Hitze aus dem belichteten Teil ab und verhindern Verzug durch innere Spannungen. Diese Funktionen müssen durch andere Maßnahmen kompensiert werden. Wie hat Trumpf das gelöst?
„Beim 3D-Druck wollen wir möglichst genau steuern, an welcher Stelle und in welcher Zeit das Material flüssig und wieder hart wird. Die Kunst liegt darin, durch die richtigen Belichtungsstrategien Eigenspannungen und Überhitzungen im Überhangbereich zu vermeiden“, antwortet Timo Degen, Produktmanager Additive Fertigung bei Trumpf. Mit Trutops Print belichtet der 3D-Drucker unterschiedliche Bereiche des Bauteils mit der jeweils optimalen Strategie und ermöglicht somit den Verzicht auf Stützstrukturen. Die verbesserte Gasströmung der neuen Trumpf-Maschine erlaubt laut Trumpf gleichmäßige Prozessbedingungen und unterstützt das Stützstruktur-freie Drucken.
Das stützenfreie Drucken kann seine Stärken besonders bei Bauteilen mit großen Hohlräumen oder bei schlecht erreichbaren Überhängen ausspielen, wie sie bei Tanks, Wärmetauschern, Hydraulikblöcke oder Werkzeugformen vorkommen. Zudem wird das Anwendungsfeld auf Anwendungen erweitert, die mit Stützstrukturen ihren geplanten Einsatzzweck nicht erfüllen könnten. Anwendungsszenarien sind etwa additiv gefertigte Radialverdichter oder Impeller (ummantelte Propeller).