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Foto: Moker BVBA
Komplexe Formen werden machbar: die Skulptur "Never Mind" im CAD-Entwurf. 

Hard- und Software

CAD-Programm für extrem komplexe Metallkonstruktionen

Geht das so überhaupt? Bei der Konstruktion besonders komplexer Unikate aus Metall kann sich die Firma Moker auf ihr durchgängiges CAD-Programm verlassen.

Aus Blech lassen sich – nicht zuletzt dank moderner Maschinen und CAD-Programme – nicht nur Schaltschränke oder Gehäuse herstellen, sondern auch äußerst komplexe Skulpturen, wie die faszinierenden Konstruktion des belgischen Metallbaubetriebs Moker zeigen. Dieser setzt bei „schwierigen Fällen“ auf Software von SPI und dehnt damit die Grenzen des Möglichen aus. 

"Die Kunst ist einen Vermittlerin des Unaussprechlichen", soll der große Universalgelehrte Johann Wolfgang von Goethe einmal formuliert haben. Kunst ist allemal eine Möglichkeit, Gefühle auszudrücken, Ideen und Visionen wahr werden zu lassen und zum Staunen anzuregen. Künstler schaffen und erfinden Skulpturen und Bilder, beherrschen aber nicht immer die Mittel oder die Materialien, um diese selbsttätig herzustellen. Insbesondere dann nicht, wenn es sich um monumentale Skulpturen handelt, für deren Herstellung größere Verarbeitungsmaschinen gebraucht werden. Dann ist Wissen um Materialbearbeitung und technisches Know-how gefragt, um die Kreativität umzusetzen und real werden zu lassen.

Nichts ist unmöglich?

Moker BVBA ist eine belgische Metallbauwerkstatt in der Gemeinde Boom, etwa auf der Hälfte des Weges von Antwerpen nach Brüssel gelegen, die sich v. a. der Kunst und dem Design verschrieben hat. Seit mehr als 15 Jahre begleitet der Metallbauer zahlreiche Künstler bei der Suche nach praktischen Lösungen für die gewagtesten Design- und Konstruktionsprobleme. Die Resultate sind über Europa hinaus in Australien und den USA zu bewundern. Moker verfügt über leistungsstarke CAD-Kapazitäten sowie die Maschinen und das Knowhow für die Hightech-Metallbearbeitung in Edelstahl, Stahl und Aluminium und kann Objekte und Formen erstellen, die bis dahin als unrealisierbar galten.

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Foto: Moker BVBA
Konstruktionsprofis am Werk: Flor Broes (rechts), Geschäftsführer Moker BVBA, mit dem Künstler Richard Deacon.

Weil Kunst selten gerade Kanten hat, nutzte Firmengründer Flor Broes darum zunächst eine selbst geschriebene Software, um komplexe Formen abzuwickeln, da es in den 90er Jahren am Markt keine verfügbaren Programme dafür gab. 1999 lernte er auf einer Messe die SPI-Software kennen und setzt seitdem auf SPI Sheetmetal im Verbund mit Autodesk Inventor. Es zeigte sich schnell, dass diese Kombination genau den Anforderungen seiner Projekte entspricht. "Wir nutzen die SPI Lösung, um Flächen abzuwickeln, die eben keine Regelflächen sind und oft kleine Verformungen aufweisen", erläutert Broes.

Metall in ungewöhnlich komplexer Form

Ein Beispiel dafür ist die Skulptur "Never Mind", die 2016 für den britischen Künstler Richard Deacon neu entstand und im Skulpturen-Park des Middelheim Museums in Antwerpen ausgestellt wird. "Für die Freiformflächen nutzen wir die Facettierungsmethode ‘Gleichmäßige Parameterintervalle’", erklärt Broes. "Mit Hilfe der verschiedenen Möglichkeiten zur Einstellung der weiteren Abwicklungsparameter für Freiformflächen können wir die von uns gewünschten Ergebnisse erreichen. Die entstehende Abwicklung zeigt uns an, ob es noch möglich ist, das Metall in der Werkstatt zu bearbeiten und ob die fertige Skulptur eine schöne geschwungene Form haben wird. Um das endgültig zu entscheiden, braucht es zum einen die verfügbare Technik, zum anderen unsere jahrelange Erfahrung."

Moker ist damit mehr als ein klassischer Metallbaubetrieb. Betrachtet man die Skulpturen und Konstruktionen, an deren Realisierung Moker mitgewirkt hat, erzählt jede von ihnen eine spannende Geschichte. Zwei Beispiele für die zahlreichen Umsetzungen künstlerischer Ideen sind "De Luchtweg" des belgischen Künstlers Jaques Moeschal und "Never Mind" des Briten Richard Deacon – zwei außergewöhnliche Skulpturen, deren ästhetischer Anspruch zwar jeweils an die Grenzen des technisch Umsetzbaren stieß, letztlich aber realisiert werden konnte.

Unterstützung durch das CAD-Programm

Die Skulptur "Never Mind" wurde erstmals 1993 vom Antwerpener Middelheim Museum erworben. Der britische Künstler Richard Deacon fertigte zunächst eine 7 m lange Holzskulptur - schon damals ein Meisterwerk - für das Museum. Leider war die Holzoberfläche der Skulptur nicht klimabeständig und so wurde das Kunstwerk schließlich in einen Lagerraum verbannt. Mehr als 20 Jahre später entstand die Idee, das Objekt für die Werkschau Some Time neu anzufertigen. Da zwischen der Firma Moker und Deacon aufgrund der Zusammenarbeit bei früheren Kunstprojekten eine gute Beziehung bestand, konsultierte der Künstler Flor Broes, um die Skulptur diesmal aus Metall wiederentstehen zu lassen. Moker entwarf zunächst eine neue Basisstruktur für die Skulptur, auf der anschließend weitere Edelstahlbänder verschweißt wurden. Alle diese Elemente haben spezifische Formen, die exakt gebogen werden mussten. Während dieses Prozesses, vom CAD-Entwurf über die Erstellung der Abwicklungen bis zum Lasern und Biegen des Metalls, wurde die SPI-Software verwendet.

Während der Konstruktion sehen, was mit Blech machbar ist

Im Terminal des Brüsseler Flughafens Zaventem hat Moker eine Skulptur des bekannten belgischen Künstlers Jaques Moeschal (1913 – 2004) realisiert: "De Luchtweg – La voie des airs", zu Deutsch "Der Luftweg". Aufgrund seiner Größe (mit einer Höhe von 23 m und einem Durchmesser von 8 m) wurde diese Konstruktion bereits aufgestellt, als das Gebäude selbst noch im Gerüst stand. Bevor das Dach fertig war, wurden die verschiedenen Teile der Skulptur in Präzisionsarbeit in fünf Nachtschichten mit einem Kran in das Herz des Gebäudes gehoben. Eine Operation, die eine sorgfältige Planung und Ausführung im Team mit allen Beteiligten verlangte.

Moeschals Skulptur ist aus Edelstahl gefertigt. Trotz seiner monumentalen Größe ist kein einziger Bolzen und kein Gelenk zu sehen, was die fließende Eleganz des Objekts erhält. Um diesen Effekt erzeugen zu können, baute Moker einen speziellen Aufzug nach strengsten Sicherheitsnormen, mit dem ein Arbeiter in die 50 cm breiten Beine hineinfahren konnte, um die Teile von innen zusammenzubauen. "Die Software von SPI kommt unserem Anspruch, scheinbare Grenzen des Machbaren zu überwinden entgegen," bestätigt Flor Broes. "Bereits während der Konstruktion sehen wir, was im Bereich der Blechkonstruktion machbar ist, bzw. wie wir vorgehen müssen, um unser Ziel zu erreichen. Dabei sind dank SPI Vorhaben möglich, die wir ohne diese Software niemals würden realisieren können."

Wer sich selbst von den umfassenden Möglichkeiten der Software überzeugen möchte: Die SPI GmbH zeigt ihre neuesten Lösungen für die blechverarbeitende Industrie auf der Blechexpo in Stuttgart vom 26. bis 29.10.2021.

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