Die ISG Industrielle Steuerungstechnik GmbH zeigt auf der SPS 2019 in Nürnberg die überarbeitete Version der Softwares ISG-Virtuos, ISG-Dirigent sowie ISG-Kernel. Anwender des Simulationssystems ISG-Virtuos – insbesondere im Anlagen- und Maschinenbau – können dadurch die Time-to-Market verkürzen und die Inbetriebnahmezeit um bis zu 90 % reduzieren. Mit der Weiterentwicklung von ISG-Dirigent steht ein Werkzeug zur Verfügung, um notwendige, heute noch manuell ausgeführte Tests zu automatisieren und somit die Steuerungssoftwarequalität in Verbindung mit den digitalen Zwillingen bereits frühzeitig zu optimieren. Die neueste Version des Steuerungskernels ISG-Kernel ermöglicht durch die Multikanaltechnik die synchrone Ansteuerung von Maschinen- und Roboterachse.
ISG-Virtuos als Systemplattform für digitale Zwillinge und virtuelle Inbetriebnahme
Durch den technologisch neu umgesetzten Plattformgedanken in der Version 2.8 des Simulationssystems ISG-Virtuos lassen sich digitale Zwillinge nahtlos von Modell- über Software- bis zu echtzeitdeterministischen Hardware-in-the-Loop-Simulationen aufbauen und nutzen. Auf Basis dieser offenen Plattform mit standardisierten Integrationsmechanismen für virtuelle Komponenten in Bibliotheken, mit virtualisierten Steuerungen diverser Hersteller sowie spezialisierten Simulationslösungen von Drittanbietern lassen sich kundenspezifisch optimierte Simulationslösungen entwickeln.
Die intuitive Konfigurationsoberfläche in 3D und die vorhandene Komponentenbibliotheken ermöglichen auch „normalen“ Anwendern der Plattform ein unkompliziertes Nutzen – Spezialwissen wird in dieser Projektierungsphase nicht benötigt. „Bei der Neugestaltung dieser Systemplattform haben wir eng mit führenden Anwendern aus dem Automotivbereich und Herstellern von Holzbearbeitungssystemen und Steuerungstechnik zusammengearbeitet“, erklärt Dr.-Ing. Christian Daniel, Business Manager Simulation Technology bei der ISG.
„Komponentenhersteller und Dienstleister nutzen zunehmend unser SDK C++, um Simulationsmodelle für intelligente Komponenten wie Antriebe, RFID- oder Dichtheitsprüfgeräte zu erstellen und den Anwendern als wiederverwendbare Bausteine in der Plattformbibliothek zum Aufbau virtueller Systeme anzubieten. Das Alleinstellungsmerkmal im Bereich der deterministischen Steuerungsechtzeit haben wir zudem weiter ausgebaut – mit neuen Bibliotheksbausteinen, die es ebenfalls ermöglichen, Steuerungstechnik im Feldbus-Takt mit deterministischem Verhalten zu prüfen.“ Der Systemtest an einem digitalen Zwilling als Hardware-in-the-Loop-Simulation gestattet exakte, auf den Feldbus-Takt von beispielsweise 1 ms genaue Aussagen zur Performance unter Berücksichtigung aller Komponenten und Baugruppen inklusive der Störsituationen von Baugruppen – bis hin zur Fabriksimulation.
Die Weiterentwicklung der Software ISG-Dirigent macht voll automatisierte Testabläufe möglich
Durch die Automatisierung von Testabläufen mit ISG-Dirigent lässt sich die Qualität der Steuerungssoftware in Verbindung mit den digitalen Zwillingen bereits frühzeitig optimieren. Mit diesem, auf der letzten SPS erstmalig präsentierten Testautomatisierungswerkzeug (TAW) können Maschinen- und Anlagenbauer automatisierte Komponenten-, Integrations- und Systemtests in Verbindung mit digitalen Zwillingen an realen Steuerungen durchführen.
Bislang waren die Kunden bei der Auswahl ihrer CNC-/PLC-Steuerungen jedoch auf die Siemenssteuerungen Sinumerik 840D SL und Simatic S7 beschränkt. „Ab sofort ist unser System hier viel flexibler“, sagt Dr.-Ing. Gerhard Krebser, Entwicklungsleiter ISG-Dirigent. „Die Kunden können nun auch auf Beckhoff- (CNC und PLC) und Fanuc-Steuerungen (CNC) zurückgreifen. Der Aufbau einer kompletten, herstellerunabhängigen Bibliothek für CNC-Steuerungen macht gute Fortschritte“, so Krebser weiter.
Darüber hinaus ist die neueste Version des ISG-Kernel Bestandteil des Messeauftritts auf der SPS 2019
Mit einer einzigen Steuerung lassen sich durch 24 Kanäle bis zu 24 Maschinen- und Roboterkinematiken parallel und synchron bewegen. Die Offenheit von ISG-Kernel erlaubt es Anwendern, die Lösung kontinuierlich zu erweitern, an eigene Anforderungen bedarfsgerecht anzupassen und einfach in ihr Produktionsumfeld zu integrieren. „Roboter und Werkzeugmaschine wachsen immer weiter zu hybriden Anlagen zusammen und bearbeiten gemeinsam Bauteile“, sagt Roland Beeh, Leiter der Kernel-Entwicklung bei ISG. „Es ist naheliegend, ihnen dafür eine gemeinsame Sprache zu geben und Anwender damit in die Lage zu versetzen, alle Systeme zeitgleich und ohne Sprachbarriere anzusprechen.“