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Platzsparendes Anlagenlayout für den Kreislauf der Einschleusung, Entladung, Befüllung, Beladung und abschließender Ausschleusung von Gasflaschen. 
Foto: Haro
Platzsparendes Anlagenlayout für den Kreislauf der Einschleusung, Entladung, Befüllung, Beladung und abschließender Ausschleusung von Gasflaschen. 

Automatisierung

Flexible Anpassung und Erweiterung von Förderanlagen

Bei Caratgas konnte die Förderanlage zur Abfüllung von Gasflaschen in kurzer Zeit erweitert werden. Möglich wurde die flexible Anpassung an die gestiegene Auslastung durch das Baukastensystem der Haro-Gruppe.

In kaum einer zweiten Branche dürfte die Forderung nach einem flexibel erweiterbaren Materialfluss in den vergangenen Monaten größer gewesen sein als in der Energiewirtschaft. Die Sorge um Versorgungsengpässe ließ die Nachfrage nach Energien, vor allem nach Gasen und alternativen Energieträgern, innerhalb kürzester Zeit rasant in die Höhe schnellen. Die Bedienung derart großer Mengen ist natürlich auch für eines der führenden Versorgungsunternehmen für Flüssiggas in Deutschland, die Westfalen-Gruppe mit ihrer Tochtergesellschaft Caratgas GmbH, wichtig für die sichere und zuverlässige Versorgung ihrer Kunden. Dank des Baukastensystems des sauerländischen Fördertechnikherstellers Haro Anlagen- und Fördertechnik konnte die bei Caratgas in Krefeld installierte Förderanlage zur Abfüllung von Gasflaschen innerhalb kurzer Zeit mit den gestiegenen Kapazitätsauslastungen mitwachsen.

Angetriebene Fördertechnik für leere und volle Stahlpaletten

Die Westfalen-Gruppe ist in den Bereichen technische Gase, Kälte und Wärme, Tankstellen und Mobilität sowie respiratorische Heimtherapie aktiv. Caratgas fokussiert primär auf die Lagerung, Abfüllung und den Umschlag von Flüssiggas (Propan). Bereits 2020 wandte sich das Unternehmen mit einer Anfrage über die Installation zweier Förderanlagen an die Rüthener Haro-Gruppe: Benötigt wurde zum einen eine angetriebene Fördertechnik für leere und volle Stahlpaletten mit einem automatischen Ausschubsystem zur Depalettierung von leeren Gasflaschen und einem automatischen Einschubsystem zur Palettierung befüllter Gasflaschen (Anlage 1). Die zweite, ebenfalls angetriebene Fördertechnik dient zum Transport leerer und voller Stahlpaletten mit einem automatischen Ausschubsystem, allerdings ausschließlich für leere TÜV-fällige Gasflaschen (Anlage 2).

Die Haro-Gruppe konzipierte für die beiden Anforderungen jeweils ein Konzept, bestehend aus den beiden Hauptkomponenten angetriebene Rollenbahnen und Kettenförderer, welche die Gasflaschen jeweils vor und nach ihrer Befüllung automatisiert depalettieren und palettieren. Und so sehen die Details des Materialflusses an der ersten Anlage aus: Die Aufgabe der entweder einzelnen oder gedoppelten Stahlpaletten erfolgt zunächst manuell mit einem Gabelstapler. Nachdem der Mitarbeiter die Aufgabe des Fördergutes mittels Schalter quittiert hat, verfährt die einzelne Palette mithilfe der angetriebenen Rollenbahnen unmittelbar zur Ausschiebeeinheit, während die gedoppelte Palette nach einer automatischen Höhenprüfung zunächst zur Entdoppelungseinheit befördert wird. „Eine Vertikalhubeinheit, die mit Gabelstaplerzinken bestückt ist, vereinzelt die Paletten anschließend und verfährt die untere Stahlpalette unmittelbar zur Ausschiebeeinheit“, erklärt Markus Löseke, Konstruktionsleiter der Haro-Gruppe. Währenddessen wird die obere Palette angehoben und nach dem Abtransport der unteren Palette abgesenkt und ebenfalls in Richtung Ausschiebeeinheit zur Depalettierung der Gasflaschen befördert.

Automatisches Aus- und Einschubsystem

An der Ausschiebeeinheit angekommen, wird die Transportsicherung der Stahlpaletten zunächst nach oben gehoben. Anschließend werden die Flaschen automatisch von der Stahlpalette auf den Kettentransportstrang abgeschoben und zur Befüllungsanlage transportiert. Die leere Palette wird auf die nächsten freien Rollenbahnplätze verfahren. Zur Palettierung der befüllten Gasflaschen werden die leeren Stahlpaletten an der Vollflaschen-Einschiebe-Einheit zuerst mittels einer Stopper-Puscher-Kombination positioniert und fixiert. Danach wird die Transportsicherung erneut nach oben gehoben, sodass die vollen Flaschen vom Kettenfördererstrang in die Palette eingeschoben werden. Nach dem erfolgreichen Palettiervorgang senkt sich die Sicherheitsvorrichtung wieder ab und die befüllten Paletten werden über die angetriebenen Rollenbahnen zur Lagerung transportiert.

Zur Separierung und Palettierung der TÜV-fälligen-Propangasflaschen installierte Caratgas eine zweite Förderanlage, die in ihrer Funktionsweise der ersten Anlage ähnelt: An dieser Anlage werden die unbestückten Stahlpaletten zunächst mit einem Gabelstapler aufgegeben und entlang der Rollenbahnen zur Position der TÜV-fälligen-Leerflaschen-Einschiebeeinheit befördert. Nach dem automatischen Öffnen der Sicherheitsvorrichtung an der Palette werden die leeren Flaschen vom Kettenförderer in die Palette eingeschoben. Nachdem der Palettiervorgang abgeschlossen ist, senkt sich die Sicherheitsvorrichtung und die mit den TÜV-fälligen Flaschen befüllte Stahlpalette wird über die Rollenbahnen automatisiert zum Abnahmeplatz befördert.

Vergrößerung der Puffermöglichkeiten

Mit wachsenden Kapazitätsauslastungen wandte sich Caratgas zwei Jahre nach der Installation der beschriebenen Förderanlagen erneut an die Haro-Gruppe mit dem Ziel, die Puffermöglichkeiten an den Anlagen zu vergrößern und die Abhängigkeit der Auf- und Abnahme durch den manuellen Stapler zu entkoppeln. „Durch die Implementierung zusätzlicher Kettenförderer und damit Pufferplätze an den Auf- und Abnahmestellen der Anlage konnten wir diesen Anforderungen gerecht werden. Zusätzlich weist die Anlage damit einen hohen Grad an Automatisierung auf. Die Depalettierung und Palettierung der Gasflaschen läuft komplett automatisch, es sind keine manuellen Eingriffe erforderlich“, so Löseke.

Mit der Möglichkeit zur flexiblen Anpassung und Erweiterung der Förderanlagen, die insbesondere in den energieversorgenden Unternehmen wichtiger denn je geworden ist, bedient sich Caratgas einem elementaren Vorteil des Haro-Konzeptes: „Die Anforderungen in heutigen Industriebetrieben verändern sich rasant, umso wichtiger ist es, den innerbetrieblichen Materialfluss flexibel und unkompliziert den Veränderungen angleichen zu können“, weiß auch Christoph Hackländer, Geschäftsführer der Haro-Gruppe,. „Deshalb bieten wir unseren Kunden stets die Möglichkeit, bereits bestehende Förderanlagen mithilfe unseres Baukastensystems zu erweitern – und zwar ohne, dass dabei große Eingriffe in die laufende Produktion notwendig sind“.

rk

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