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Foto: Proto Labs

Produktionsverfahren

Wie Proto Labs Futuro unterstützt

Proto Labs und die Pinakothek der Moderne in München gestalten 3D-Druck-Modelle für einen Wettbewerb begleitend zur Ausstellung Futuro.

Das UFO-förmige Futuro-Haus von Matti Suuronen war eines der ersten in Serie produzierten Kunststoffhäuser der Welt. Das in Segmentbauweise aus glasfaserverstärktem Polyester bestehende Haus war ursprünglich als Skihütte vorgesehen, fand dann aber eine vielseitige Verwendung. Dieses Haus steht nun im Rahmen der Ausstellung Futuro. A flying sauver in town im Außenraum der Pinakothek der Moderne und kann besichtigt werden.

Die Neue Sammlung hat in diesem Rahmen eine Social-Media-Aktion gestartet. Auf Instagram wurden Design-Fans dazu aufgerufen, ihre eigenen Entwürfe für Häuser der Zukunft unter dem Hashtag #FuturoMUC zu teilen. Dabei waren alle Materialien und Formen zugelassen. Proto Labs stellte für die vier Gewinner des Wettbewerbs maßstabsgetreue 3D-gedruckte Futuro-Modelle her.

Herausfordernde Fertigung der 3D-gedruckten Futuro-Modelle

Für die Herstellung der Futuro-Modelle erstellte der Lehrstuhl für Geodäsie der TU München zunächst per Laser-Scan eine sogenannte „Punktewolke“ des Gebäudes, woraus anschließend ein Flächenmodell berechnet wurde.

„Normalerweise erhalten wir auskonstruierte Daten, die wenige bis keine Fehler aufweisen“, erklärt Björn Rathsack, Process Engineer bei Proto Labs. „Die Scan-Daten des Futuro waren jedoch äußerst lückenhaft, da das Haus über vier Meter groß ist und nicht jeder Bereich leicht zugänglich ist. Um daraus ein Flächenmodell erstellen zu können, mussten diese Lücken erst in zeitaufwendiger Kleinarbeit geschlossen werden. Das war definitiv eine große Herausforderung.“

Anschließend wurde aus dem Flächenmodell die im Durchmesser 14 cm große Miniaturversion des Futuro durch Selektives Lasersintern gefertigt, bei dem die Herstellung mithilfe eines Laserstrahls erfolgt.

„Da der Innenraum des Modells hohl ist, haben wir uns für das Selektive Lasersintern entschieden. Bei der Stereolithografie hätten wir eine Stützkonstruktion benötigt, die man nur äußerst schwer wieder hätte entfernen können. Außerdem wird dabei das Material mit UV-Licht aktiviert, was die Eigenschaften mit der Zeit verändert hätte“, so Björn Rathsack. Und das Endergebnis kann sich sehen lassen: „Das Futuro-Modell hat unsere Erwartungen übertroffen.“

Auch der leitende Restaurator und Kurator der Neuen Sammlung, Tim Bechthold, ist begeistert: „Wir konnten uns vorher nicht vorstellen, dass die 3D-gedruckten Futuro-Modelle in dieser Brillanz hergestellt werden können. Aufgrund der Erfahrung mit vorherigen Projekten haben wir mit geringen Unschärfen gerechnet, aber bei den Modellen von Proto Labs zeichnen sich die Strukturen hervorragend ab. Wir freuen uns auf weitere Projekte mit Proto Labs als tollem Partner hier vor Ort in München.“

Möblierter Querschnitt des Futuro in Planung

Beispielsweise soll ein möblierter Querschnitt des Futuro zur besseren räumlichen Veranschaulichung des im Jahr 1968 entwickelten Rundhauses entstehen. „Da das Futuro lediglich mit einer Sitzbank ausgestattet und ansonsten leer ist, wollen wir den Besuchern auch zeigen, wie das extra dafür gestaltete Mobiliar ausgesehen hat. Durch einen möblierten Querschnitt wird dies optimal veranschaulicht.“ Die Einzelheiten des neuen Projekts werden in den nächsten Monaten besprochen. Fest steht aber bereits, dass alle Bestandteile im deutschen 3D-Druck-Zentrum in Feldkirchen bei München gefertigt werden sollen.

„Wir freuen uns sehr über diese besondere Zusammenarbeit mit dem Designmuseum in der Pinakothek der Moderne“, sagt Daniel Cohn, Geschäftsführer bei Proto Labs. „Mit den Nachbildungen des Futuro und auch mit weiteren Projekten wollen wir von Proto Labs die Möglichkeiten des 3D-Drucks veranschaulichen und zeigen, dass es keine Idee gibt, die nicht mit 3D-Druck umgesetzt werden kann. Wir freuen uns auf weitere spannende Projekte mit dem Designmuseum.“

3D-Druck im Museum wird wichtiger

Für das Designmuseum wird 3D-Druck generell immer wichtiger, denn oft fehlen Komponenten oder Teile müssen nachgebildet werden. Mithilfe von 3D-Druckverfahren können beispielsweise kleine Elektrogeräte schnell, präzise und maßstabsgetreu rekonstruiert werden. Dies ist ein kostengünstiger Weg für das Münchner Museum, schnell an Ersatzteile für Ausstellungsstücke zu kommen. Außerdem bietet der 3D-Druck auch Besuchern neue Möglichkeiten, denn dadurch können zusätzliche Modelle und Teile hergestellt werden, die angefasst und hautnah erlebt werden können.

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